VATIKAN - Konklave: Immer mehr Kardinäle aus den Ländern, die dem Dikasterium für Evangelisierung anvertraut sind, in der Sixtininschen Kapelle

Dienstag, 6 Mai 2025

Foto d'archivio

Von Fabio Beretta

Vatikanstadt (Fides) - Unter dem Blick auf Christus und das jüngste Gericht, das Michelangelo an die Altarwand der Sixtinischen Kapelle gemalt hat, versammeln sich die Kardinäle im Konklave, um den Nachfolger Petri zu wählen. Eine Wahl, an der immer mehr Kardinäle aus den Ländern teilnehmen, die der Jurisdiktion des Dikasteriums für die Evangelisierung - Abteilung für die Erstevangelisierung und die neuen Teilkirchen - unterstehen.

Bis heute sind dem Dikasterium für Evangelisierung insgesamt 1.123 Kirchsprengel (d.h., Erzdiözesen, Diözesen, Territorialabteien, Apostolische Vikariate, Apostolische Präfekturen, Missionen sui iuris, Apostolische Administrationen und Militärordinariate) unterstellt. Die meisten von ihnen befinden sich in Afrika (525) und Asien (481). Es folgen Amerika (71) und Ozeanien (46).

Das Konklave vom Juni 1963

Als Johannes XXIII. am 3. Juni 1963 starb, lebten noch 82 Kardinäle, die alle das Recht hatten, an der Wahl des Nachfolgers Petri teilzunehmen. Die Regel, die heute Kardinälen, die das 80. Lebensjahr vollendet haben, die Teilnahme am Konklave verwehrt, wurde von Paul VI. 1970 eingeführt. Im Kardinalskollegium, das Papst Paul VI. wählte, waren also auch Kardinäle über 80 Jahre vertreten.

Dennoch betraten nur 80 von ihnen die Sixtinische Kapelle. Zwei Kardinäle kamen nicht nach Rom: der Ungar József Mindszenty (das kommunistische Regime verbot ihm, das Land zu verlassen) und Carlos María Javier de la Torre, Erzbischof von Quito, Ecuador (aus gesundheitlichen Gründen abwesend). Insgesamt waren 29 Nationen vertreten.

Insgesamt sieben Kardinäle aus den Gebieten, die damals der Jurisdiktion der Kongregation Propaganda Fide unterstanden, nahmen in diesem Jahr am Konklave teil: Peter Tatsuo Doi (Japan, Erzbischof von Tokio, Vorsitzender der Katholischen Bischofskonferenz von Japan), Valerian Gracias (Indien, Erzbischof von Bombay, Vorsitzender der Katholischen Bischofskonferenz von Indien), Laurean Rugambwa (Tansania, Bischof von Bukoba), Thomas Tien Ken-sin (China, Erzbischof von Peking, Apostolischer Administrator von Taipeh), Norman Thomas Gilroy (Australien, Erzbischof von Sydney, Primas von Australien, Großprior für Australien-Neusüdwales des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem).


Die Konklaven im Jahr 1978

Paul VI. war der erste Papst, der die Grenzen des Kardinalskollegiums durch die Ernennung zahlreicher außereuropäischer Kardinäle erweiterte. Nach dem Tod des Papstes (am 6. August 1978), der mit dem Motu proprio „Ingravescentem Aetatem“ vom 21. November 1970 beschloss, die über achtzigjährigen Kardinäle von der Wahl auszuschließen, und mit der Apostolischen Konstitution „Romano Pontifici Eligendo“ vom 1. Oktober 1975 einige Regeln des Konklaves änderte, wobei er eine Höchstzahl von 120 Wählern festlegte, waren insgesamt 111 Kardinäle stimmberechtigt.

Beim Konklave im August 1978 betraten jedoch nur 108 Personen die Sixtinische Kapelle: Valerian Gracias, Erzbischof von Bombay, John Joseph Wright, Präfekt der Kongregation für den Klerus, und Bolesław Filipiak, emeritierter Dekan der Römischen Rota, waren alle aus gesundheitlichen Gründen nicht beim Konklave anwesend.

An der Wahl von Johannes Paul I. nahmen insgesamt 18 Kardinäle aus den so genannten Missionsgebieten teil, darunter ein Kardinal, der in der römischen Kurie arbeitet, und ein französischer Kardinal, der eine Erzdiözese in Nordafrika leitet: Bernardin Gantin (Benin, Präsident des Päpstlichen Rates „Cor Unum“), Lawrence Trevor Picachy (Indien, Erzbischof von Kalkutta, Vorsitzender der Konferenz der katholischen Bischöfe Indiens), Justinus Darmojuwono (Indonesien, Erzbischof von Semarang), Joseph Marie Anthony Cordeiro (Pakistan, Erzbischof von Karatschi), Stephen Kim Sou-hwan (Südkorea, Erzbischof von Seoul, Apostolischer Administrator von Pjöngjang), Thomas Benjamin Cooray (Sri Lanka, Erzbischof von Colombo, Vorsitzender der Konferenz der katholischen Bischöfe von Sri Lanka), Joseph Marie Trinh-nhu-Khuê (Vietnam, Erzbischof von Hà Nôi), Maurice Michael Otunga (Kenia, Maurice Michael Otunga (Kenia, Erzbischof von Nairobi, Vorsitzender der Bischofskonferenz von Kenia, Militärvikar für Kenia), Victor Razafimahatratra (Madagaskar, Erzbischof von Antananarivo, Vorsitzender der Bischofskonferenz von Madagaskar), Dominic Ekandem (Nigeria, Bischof von Ikot Ekpene, Vorsitzender der Katholischen Bischofskonferenz von Nigeria), Hyacinthe Thiandoum (Senegal, Erzbischof von Dakar, Vorsitzende der Bischofskonferenz von Senegal, Mauretanien, Kap Verde und Guinea Bissau), Owen McCann (Südafrika, Erzbischof von Kapstadt), Laurean Rugambwa (Tansania, Erzbischof von Dar-es-Salaam) Emmanuel Kiwanuka Nsubuga (Uganda, Erzbischof von Kampala), Paul Zoungrana (Burkina Faso, Erzbischof von Ouagadougou), Joseph-Albert Malula (Demokratische Republik Kongo, Erzbischof von Kinshasa), Pio Taofinu'u (Samoa, Bischof von Samoa und Tokelau), Reginald John Delargey (Neuseeland, Erzbischof von Wellington, Vorsitzender der neuseeländischen Bischofskonferenz).

1978 fand ein zweites Konklave nur gut einen Monat nach dem ersten Konklave statt, da Johannes Paul I. nach nur 33 Tagen im Amt starb. Während dieser kurzen Zeit gab es keine Konsistorien, und als die Kardinäle im Oktober desselben Jahres wieder in der Sixtinischen Kapelle zusammenkamen, waren die Kardinäle dieselben wie einige Wochen zuvor. Alle hatten die gleichen Ämter inne. In beiden Konklaven waren 46 Nationen vertreten.


Das Konklave 2005

Das erste Konklave des dritten Jahrtausends begann mit der Reform desselben, die Johannes Paul II. 1996 mit der Apostolischen Konstitution „Universi Dominici Gregis“ einleitete. In diesem Jahr wurden die Kardinäle zum ersten Mal in dem neuen Gästehaus Casa Santa Marta (statt in den Sälen des Apostolischen Palastes) untergebracht, das eigens für diesen Zweck gebaut worden war.
Bei dem Konklave, das zur Wahl von Benedikt XVI. führte, waren 117 Kardinäle stimmberechtigt. Insgesamt 115 betraten die Sixtinische Kapelle: Adolfo Antonio Suárez Rivera (emeritierter Erzbischof von Monterrey, Mexiko) und Jaime Lachica Sin (emeritierter Erzbischof von Manila, Philippinen), waren aus gesundheitlichen Gründen nicht nach Rom gekommen.
Zum Zeitpunkt des Todes von Johannes Paul II. stammten die gewählten Kardinäle aus 52 Nationen aus allen Kontinenten. Insgesamt waren es siebzehn Kardinäle aus Ländern, die der Kongregation für die Evangelisierung der Völker anvertraut waren, von denen einige an der Spitze von Dikasterien und Gremien des Heiligen Stuhls standen: Wilfrid Fox Napier (Südafrika, Erzbischof von Durban), Gabriel Zubeir Wako (Sudan, Erzbischof von Khartoum), Telesphore Placidus Toppo (Indien, Erzbischof von Ranchi), Armand Gaétan Razafindratandra (Madagaskar, Erzbischof von Antananarivo), Bernard Agré (Elfenbeinküste, Erzbischof von Abidjan), Emmanuel Wamala (Uganda, Erzbischof von Kampala), Christian Wiyghan Tumi (Kamerun, Erzbischof von Douala), Frédéric Etsou-Nzabi-Bamungwabi (Demokratische Republik Kongo, Erzbischof von Kinshasa), Francis Arinze (Nigeria, Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung), Peter Seiichi Shirayanagi (Japan, emeritierter Erzbischof von Tokio), Michael Michai Kitbunchu (Thailand, Erzbischof von Bangkok, Vorsitzender der thailändischen Bischofskonferenz), Stephen Fumio Hamao (Japan, Präsident des Päpstlichen Rates für die Seelsorge an den Migranten und Menschen unterwegs), Anthony Olubunmi Okogie (Nigeria, Erzbischof von Lagos), Ivan Dias (Indien, emeritierter Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker), Julius Riyadi Darmaatmadja (Indonesien, Erzbischof von Jakarta, Militärbischof für Indonesien), Jean-Baptiste Pham Minh Mân (Vietnam, Erzbischof von Hô Chí Minh), Peter Turkson (Ghana, Erzbischof von Cape Coast).


Das Konklave 2013

Als Benedikt XVI. im Februar 2013 während eines Konsistoriums seinen Verzicht auf das Petrusamt bekannt gab, waren 117 wahlberechtigte Kardinäle anwesend, aber nur 115 zogen in die Sixtinische Kapelle ein. Abwesend waren Julius Riyadi Darmaatmadja (emeritierter Erzbischof von Jakarta, Indonesien) und Keith Michael Patrick O'Brien (emeritierter Erzbischof von Saint Andrews und Edinburgh, Schottland) aus gesundheitlichen Gründen.


Während des Konklaves, das zur Wahl von Papst Franziskus führte, kamen siebzehn Kardinäle aus den dem Missionsdikasteriums anvertrauten Gebieten nach Rom. Wie bei früheren Konklaven waren mehrere dieser Kardinäle in den Dikasterien der römischen Kurie tätig: Peter Turkson (Ghana, Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden), Albert Malcolm Ranjith Patabendige Don (Sri Lanka, Erzbischof von Colombo), Robert Sarah (Guinea, Präsident des Päpstlichen Rates 'Cor Unum'), George Alencherry (Indien, Erzbischof von Ernakulam-Angamaly), Oswald Gracias (Indien, Erzbischof von Bombay), Polycarp Pengo (Tansania, Erzbischof von Dar-es-Salaam), John Olorunfemi Onaiyekan (Nigeria, Erzbischof von Abuja), John Njue (Kenia, Erzbischof von Nairobi), Wilfrid Fox Napier (Südafrika, Erzbischof von Durban), Gabriel Zubeir Wako (Sudan, Erzbischof von Khartoum), Telesphore Placidus Toppo (Indien, Erzbischof von Ranchi), Laurent Monsengwo Pasinya (Demokratische Republik Kongo, Erzbischof von Kinshasa), John Tong Hon (China, Bischof von Hongkong), Théodore-Adrien Sarr (Senegal, Erzbischof von Dakar), Anthony Olubunmi Okogie (Nigeria, Erzbischof von Lagos), Ivan Dias (Indien, emeritierter Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker), Jean-Baptiste Pham Minh Mân (Vietnam, Erzbischof von Hô Chí Minh).


Das Konklave 2025

Zum Zeitpunkt des Todes von Papst Franziskus lebten 252 Kardinäle, von denen 135 potenzielle Wähler für das am 7. Mai beginnende Konklave sind. Von diesen werden 133 in die Sixtinische Kapelle einzielen, da zwei von ihnen, Kardinal Antonio Cañizares Llovera, emeritierter Erzbischof von Valencia, und Kardinal John Njue, emeritierter Erzbischof von Nairobi, aus gesundheitlichen Gründen abwesend sind.

Es wird ein Konklave mit Kardinälen aus 66 Nationen sein. Darunter sind 34 aus den Gebieten, die der Jurisdiktion des Dikasteriums für die Evangelisierung unterstehen. Einige von ihnen stammen aus anderen Ländern, üben aber ihren Dienst in diesen Missionsländern aus, ebenso wie einige in der römischen Kurie tätig sind: Giorgio Marengo (Italien, Apostolischer Präfekt von Ulan Bator, Mongolei), Virgílio do Carmo da Silva (Osttimor, Metropolitan-Erzbischof von Dili), Dieudonné Nzapalainga (Zentralafrikanische Republik, Metropolitan-Erzbischof von Bangui), Stephen Ameyu Martin Mulla (Südsudan, Metropolitan-Erzbischof von Juba), Jean-Paul Vesco (Frankreich, Metropolitan-Erzbischof von Algier), Soane Patita Paini Mafi (Tonga, Bischof von Tonga), Anthony Poola (Indien, Metropolitan-Erzbischof von Hyderabad), Ignace Bessi Dogbo (Elfenbeinküste, Metropolitan-Erzbischof von Abidjan), Protase Rugambwa (Tansania, Metropolitan-Erzbischof von Tabora), Fridolin Ambongo Besungu (Demokratische Republik Kongo, Metropolitan-Erzbischof von Kinshasa), Stephen Chow Sau-yan (China, Bischof von Hongkong), Antoine Kambanda (Ruanda, Metropolitan-Erzbischof von Kigali), Tarcisius Isao Kikuchi (Japan, Metropolitan-Erzbischof von Tokio), William Goh Seng Chye (Singapur, Erzbischof von Singapur), John Ribat (Papua-Neuguinea, Metropolitan-Erzbischof von Port Moresby), Stephen Brislin (Südafrika, Metropolitan-Erzbischof von Johannesburg), Désiré Tsarahazana (Madagaskar, Metropolitanerzbischof von Toamasina), Filipe Neri Ferrão (Indien, Metropolitanerzbischof von Goa und Damão), Cristóbal López Romero (Spanien, Erzbischof von Rabat, Marokko), Lazarus You Heung-sik (Südkorea, Präfekt des Dikasteriums für den Klerus), Sebastian Francis (Malaysia, Bischof von Penang), Ignatius Suharyo Hardjoatmodjo (Indonesien, Metropolitan-Erzbischof von Jakarta), Arlindo Gomes Furtado (Kap Verde, Bischof von Santiago de Cabo Verde), Francis Xavier Kriengsak Kovithavanij (Thailand, emeritierter Erzbischof von Bangkok), Thomas Aquino Manyo Maeda (Japan, Metropolitanerzbischof von Osaka-Takamatsu), Charles Maung Bo (Myanmar, Metropolitanerzbischof von Yangon), Peter Kodwo Appiah Turkson (Ghana, Kanzler der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften und der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften), John Atcherley Dew (Neuseeland, Erzbischof Emeritus von Wellington), Albert Malcolm Ranjith Patabendige Don (Sri Lanka, Metropolitanerzbischof von Colombo), Philippe Nakellentuba Ouédraogo (Burkina Faso, emeritierter Erzbischof von Ouagadougou), Jean-Pierre Kutwa (Elfenbeinküste, emeritierter Erzbischof von Abidjan), Joseph Coutts (Pakistan, emeritierter Erzbischof von Karachi), Robert Sarah (Guinea, emeritierter Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung), Peter Ebere Okpaleke (Nigeria, Bischof von Ekwulobia).
(Fides 6/5/2025)


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