Kinshasa (Fidesdienst) – Während die ersten Einheiten Eingreiftruppen der Europäischen Union in Bunia im Ituri-Distrikt (im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo) stationiert werden, verschlechtert sich die bereits dramatische Situation der Menschen, die in der weiter im Süden gelegenen Diözese Butembo-Beni Zuflucht gesucht haben, von Tag zu Tag.
Die Rebellen des Rassemblement Congolais pour la Démocratie (RCD-Goma) sind auf dem Vormarsch in der Region, in der sich nach Angaben von Beobachtern rund 203.000 Flüchtlinge aufhalten.
Wie Beobachter gegenüber dem Fidesdienst berichten, befinden sich die Rebellen derzeit rund 70 Kilometer vor Butembo, dessen Eroberung wahrscheinlich bevorsteht.
Die Flüchtlinge haben in Butembo vor den jüngsten Kämpfen zwischen den Milizionären der Lendus und den Rebellen der Hema-Minderheit aus Bunia Zuflucht gesucht. Bei einem Großteil dieser Flüchtlinge handelt es sich um Händler aus Butembu, die sich aus Arbeitsgründen in Bunia aufgehalten hatten.
Ein Friedenseinsatz der Europäischen Union soll die bisher im Ituri-Distrikt stationierten rund 700 Blauhelme der UN-Mission in der Demokratischen Republik Kongo (MONUC) mit 1.400 Soldaten unterstützen. „Ein Eingreifen internationaler Truppen würden wir uns auch in Kivu wünschen“, heißt es aus Kreisen der Ortskirche, „wo sich heute die Kämpfe konzentrieren. Wenn man den Konflikt in unserem Land beenden will, dann darf man auch diese Region nicht ignorieren.“
Die Eingreiftruppe der Europäischen Union besitzt nur ein beschränktes Mandat, das bereits am 1. September 2003 enden soll. Beobachter befürchten, dass dies nicht ausreichen wird, um die MONUC-Einheiten tatsächlich wirkkräftig zu unterstützen.
Die Milizen der RCD-Goma leisten weiterhin Widerstand gegen die Regierung in Kinshasa obschon im Dezember 2002 in Pretoria (Südafrika) Friedensvereinbarungen unterzeichnet wurden.
(LM) (Fidesdienst 10/6/2003 – 27 Zeilen, 267 Worte)