VATIKAN - BOTSCHAFT DES PÄPSTLICHEN RATES FÜR DEN INTERRELIGIÖSEN DIALOG ZUM ENDE DES RAMADAN: DEN FRIEDEN HEUTE AUFBAUEN NACH DEM VORBILD DES SELIGEN PAPST JOHANNES XXIII.

Dienstag, 18 November 2003

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Zum Abschluss des Fastenmonats Ramadan (Id al-Fitr, 1424/2003) hat wendet sich der Päpstliche Rat für den Interreligiösen Dialog wie üblich mit einer Glückwunschbotschaft an die muslimischen Gläubigen. Die Botschaft trägt die Unterschrift des Präsidenten des Päpstlichen Rates, Erzbischof Michael L. Fitzgerald. Das Thema der diesjährigen Botschaft lautet „Den Frieden heute aufbauen“ und inspiriert sich an der Enzyklika von Papst Johannes XXIII.. „Diese Enzyklika mit dem Titel ‚Pacem in Terris’ oder ‚Frieden auf Erden’ stellt den Frieden als ein Gebäude dar, das auf vier Eckpfeilern steht: nämlich Wahrheit, Gerechtigkeit, Leibe und Freiheit. Jeder dieser Werte muss gegeben sein, damit gute und harmonische Beziehungen zwischen Völkern und Nationen existieren können“, so Erzbischof Fitzgerald.
„Die Wahrheit ist der Erste Eckpfeiler, weil sie das Bewusstsein davon voraussetzt, dass die Menschen nicht Herr ihrer selbst sind ... In den menschlichen Beziehungen setzt die Wahrheit Aufrichtigkeit voraus, die von wesentliche Bedeutung für das gegenseitige Vertrauen den fruchtbaren Dialog ist, der zum Frieden führt“. Der Friede kann nicht existieren ohne die Gerechtigkeit und die Achtung der Würde und der Rechte jedes Menschen. Es ist das Fehlen von Gerechtigkeit in zwischenmenschlichen, sozialen und internationalen Beziehungen der Grund für die Unruhe in der heutigen Welt, die zu Gewalt führt“. Doch die Gerechtigkeit muss von der Liebe begleitet werden: „Dies setzt das Bewusstsein davon voraus, dass wir alle einer einzigen Menschheitsfamilie angehören, weshalb wir unsere Mitmenschen als Brüder und Schwestern betrachten. Das wiederum führt zur Betreitschaft zum Teilen sowohl von Freude als auch von Leid. Sie lässt die Menschen die Notwendigkeiten der anderen spüren, als ob es die eigenen wären. Die Liebe versteht auch die Schwäche und befähigt daher zum Vergeben. Das Verbeben ist von wesentlicher Bedeutung für den Wiederaufbau des Friedens nach einem Konflikt, denn es bietet die Gelegenheit zum Neubeginn in den Beziehungen auf einer neue Grundlage.“ Zu den vier Eckpfeilern, die Papst Johannes XXIII. in siener Enzyklika anführt, fügt der Präsident des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog einen fünften hinzu und zwar das Gebet: „als menschliche Wesen sind wir uns unserer Schwäche bewusst. Wir brauchen die Hilfe Gottes und deshalb müssen wir ihn bescheiden um Hilfe bitten.“ Mit Bezug auf die Ansprache von Papst Johannes Paul II. beim Weltgebet für den Frieden in Assisi vom 24. Januaer 2002 heißt es: „Der Aufbau des Friedens in der Ordnung, der Gerechtigkeit und der Freiheit bedarf deshalb des Engangements im Gebet, das Öffnung, Zuhören, Dialog und innige Einheit mit Gott der ursprünglichen Quelle des wahren Friedens bedeutet“. (SL) (Fidesdienst, 18/11/2003 – Zeilen, Worte)


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