AFRIKA/UGANDA - REGIERUNG ZIEHT DIE GEWÄHRUNG VON EXIL FÜR DIE ANFÜHRER DER GUERILLA EINHEITEN IN BETRACHT, UM DEN KRIEG IN NORDUGANDA ZU BEENDEN, DER SICH AUF ANDERE VOLKSSTÄMME AUSZUDEHNEN DROHT

Montag, 17 November 2003

Kampala (Fidesdienst) – „Es ist momentan schwierig zu sagen, wie viel Wahres an diesr Nachricht ist“, so einheimische Beobachter aus Kampala zur Ankündigung möglicher Vereinbarungen zwiwschen der Regierung und den Anführern der Befreiungsarme LRA (Lord’s Resistance Army), die seit Jahren im Norden Ugandas ihr Unwesen treibt. Wie aus Berichten der ungandischen Zeitung „The Monitor“ vom 14. November hervorgeht, soll die ugandische Verteidigungsministerin, Ruth Nankabirwa, gewillt sein, dem Rebellen-Führer Joseph Koni und dessen Stellvertreter Vincent Otti eine Ausreise in ein ausländische Exil erlauben wollen, wenn sie dafür die kriegerischen Handlungen einstellen. Frau Nankabirwa erinnerte daran, dass sich vor kurzem drei Ehefrauen Ottis zusammen mit den Leibwächtern der Regierung gestellt haben; dies hat in den Führungsreihen der LRA Besorgnis hervorgerufen.
„Diese entgegenkommende Position der Verteidigungsministerin waren der Ankündigung des Staatspräsidenten Museveni gefolgt, der eine Niederlage der LRA bis zum Jahresende angekündigt hat.“, so die Fidesquellen. „Man könnte vermuten, dass sich dahinter eine Kommunikationsstrategie verbigt, die die Rebellen in die Ecke treiben und geschwächt und gespalten erscheinen lassen soll, doch es ist noch zu früh, um dies zu berurteilen“, betonten die Beobachter.
„Was in dieser Phase jedoch hervorgehoben werden sollte, ist das Interesse, das die internationale Staategemeinschaft der Frage widmet, das gilt sowohl für die Vereinten Nationen und den kürzlichen Besuch von Jan Egeland, dem UN-Untersekretär für Humanitäre Angelegenehieten, als auch für die Europäische Gemeinschaft“, so die Beobachter. „Das Engagement der internationalen Staatengemeinschaft ist wichtig, auch wenn es etwas spät kommt. In Uganda gibt es infolge dieses Konflikts bereits über 1,3 Millionen Binnenflüchtlinge, wobei auch das Drama der rund 30.000 Kindersoldaten, die von der LRA zwangsrekrutiert wurden, nicht vergessen werden darf“. Nach Ansicht der Beobachter muss „dieser Krieg bald beendet werden, denn er dehnt sich auch auf andere Regionen des Landes aus. Am 15. Juni hatten die Rebellen in Soroti auch Mitglieder des Tesso-Volkes angegriffen. Dabei haben die Rebellen auch die Missionen in der Region zerstört. Danach haben sie weiter im Norden auch die kleine Stadt Lira belagert, die ebenfalls von Tesso bewohnt wird. Die Regierung hat daraufhin Milizen nach ethnischen Kriterien zusammengestellt, was zum Ausbruch von Stammeskriegen führen könnte, die mit Regierungswaffen geführt werden. Bisher wurde der LRA-Krieg von der ugandischen Bevölkerung ignoriert, da man der Ansicht war, er betreffe nur das Acholi-Volk. Die Guerilla-Kämpfer sind Acholi und bei den Opfern handelt es sich ebenfalls um Acholi. Eine Ausdehnung des Konflikts auf andere Gebiete Ugandas könnte zum Rassenhass führen“. (LM) (Fidesdienst, 17/11/2003 – 38 Zeilen, 430 Worte)


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