ASIEN/CHINA - MEHR ANSCHLÜSSE, MEHR NUTZUNG UND GRÖSSERE FREIHEIT IM INTERNET IN CHINA NACH SARS, DAS AUCH FÜR DEN UNTERRICHT GENUTZT WIRD

Montag, 5 Mai 2003

Peking (Fidesdienst) – Die gefährliche Lungenkrankheit SARS hat zumindest eine positive Auswirkung für die Menschen in China mit sich gebracht: die Menschen können haben freieren Zugang zum Internet, das bisher streng von der Regierung kontrolliert wurde. Nach dem Rücktritt zweier Funktionäre (Gesundheitsminister und Bürgermeister von Peking) haben viele chinesische Internetsites mit der Verbreitung von umfassenden und aktuellen Informationen zu SARS (Severe Acute Respiratory Syndrome) begonnen. Dabei stieg die Zahl der Nutzer und die Maschen der Kontrolle wurden gelockert, denn Peking wollte den Imageverlust, dass es durch mangelnde Information während der ersten Phase der Epidemie erlitten hatte, wieder ausgleichen.
In diesem Zusammenhang sollte auch daran erinnert werden, dass der erste SARS Alarm über das Internet verbreitet worden war: Nachdem erste Krankheitsfälle bekannt geworden waren, hatten vier Jugendliche aus Hongkong die Nachricht darüber im Internet verbreitet, wodurch zunächst China und danach auch die internationale Staatengemeinschaft auf SARS aufmerksam geworden war. Wie wichtig dieser on line-Alarm tatsächlich war kann heute niemand mehr leugnen, vor allem in Festlandchina.
Unterdessen spielt das Internet auch eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung der Lungenkrankheit unter wissenschaftlichen und menschlichen Gesichtspunkten. Das Pekinger Krankenhaus, in dem SARS-Kranke behandelt werden ist über Internet in ständigem Kontakt mit Forschungslaboren, mit denen wertvolle Dokumentationen ausgetauscht werden und ein notwendige Beratungen stattfinden.
Durch die neuen Kommunikationstechnologien (Internet und Videotelefon) gelingt es Wissenschaftlern auf der ganzen Welt, die Entwicklung der SARS-Epidemie zu verfolgen und notwendige Informationen zur Eindämmung des Virus zu sammeln. Ärzte und Wissenschaftler beraten sich über tausende Kilometer Entfernung on-line oder per E-mail. Andere stellen ihre Forschungsergebnisse im Internet zur Verfügung.
Auch die Menschen, die in Peking gezwungen sind unter Quarantäne zu leben nutzen das Internet als unverzichtbares Mittel zum Kontakt mit der Außenwelt: Ärzte und Patienten grüßen ihre Angehörigen über Videotelefone und versuchen über Internet aktuelle Informationen zum letzten Stand des Kampfes gegen das Virus zu erhalten.
Während die Schulen für weitere zwei Wochen geschlossen bleiben ist das Internet auch für die Schüler von großem Nutzen: am 6. Mai beginnt das offizielle Unterrichtsprogramm der on-line Schule auf Initiative des Erziehungsausschusses der Stadtverwaltung Peking.
Doch der Nutzung von Internet sollten stets angemessene Kriterien zugrunde gelegt werden, denn über das Web werden auch unzuverlässige Nachrichten verbreitet, die zu unnötiger Panik oder Verwirrung führen können. Im Laufe der Zeit haben jedoch auch die chinesischen Nutzer gelernt, das Internet mit der notwendigen Vorsicht zu konsultieren. (Fidesdienst 5/5/2003 – 38 Zeilen, 409 Worte)


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