VATIKAN - GENRALAUDIENZ: „BEI CHRISTLICHEN FEIERN SOLLTE DER SCHMERZ DES EINZELNEN IM HERZEN ALLER WIDERHALLEN; EBENSO SOLLTE DIE FREUDE JEDES EINZELNEN VON DER GANZEN BETENDEN GEMEINSCHAFT EMPFUNDEN WERDEN“

Mittwoch, 12 November 2003

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Die Reflexion zum Psalm 142 „Hilferuf in schwerer Bedrängnis“, den der heilige Franz von Assisi in der Stunde seines Todes betete, stand im Mittelpunkt der Katechese im Rahmen der Generalaudienz von Papst Johannes Paul II. auf dem Petersplatz am Mittwoch, den 12. November.
„Der Psalm ist ein inniger Hilferuf zum Herrn, der vor allem in den benutzten Verben Ausdruck findet“, unterstrich der Papst, „ich schreie zum Herrn, schütte vor ihm miene Klage aus, eröffne ihm meine Not.“ Der mittlere Teil des Psalms wird jedoch vom Vertrauen auf Gott berherrscht, der der Not des Gläubigen nicht gleichgültig gegenüersteht. In diesem Vertrauen ging auch er heilige Franz von Assisi dem Tod entgegen. „Gott wird mit Du angesprochen wie man dies mit einer Person tut, die Sicherheit ausstrahlt“, an die sich der Psalmist in einem Hilferuf warnend wendet und damit darum bittet, auf die Situation aufmerksam zu werden und einzugreifen. „Der einzige Schutz und die rettende Nähe ist der Beistand Gottes ... Der Herr ist die einzige Stütze und die einzige Lebensmöglichkeit, die letzte Hoffnung“. „Wie in anderen Hilferufen verspricht der Psalmist am Ende des Psalms Lobpreis für die erwiesene Gnade“, so der Papst weiter. „Eine solche Atmosphäre sollte auch bei christlichen Feiern herrschen. Der Schmerz des einzelnen sollte in den Herzen aller widerhallen und ebenso sollte die Frreude eines jeden von der ganzen betenden Gemeinschaft empfunden werden“. Die christliche Tradition schreibt den Psalm 142 dem verfolgten und notleidenden Christus zu, den Gott belohnt. „Deshalb hat Gott ihn gelobt und ihm den Namen gegeben, der über jedem anderen Namen steht, denn im Namen Jesu sollte sich jedes Knie im Himmel, auf der Erde und unter der Erde beugen“ (vgl Phil 2,8-10). (SL) (Fidesdienst 12/11/2003 – Zeilen, Worte)


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