AFRIKA/UGANDA - 120 KINDER SOLDATEN IM NORDEN UGANDAS BEFREIT. ZWEITER KOMMANDANT DER LRA ERSCHOSSEN.WENDUNG IM LANGEN UGANDA-KONFLIKT IN SICHT?

Montag, 3 November 2003

Kampala (Fides) Der ugandische Konflikt vor einer Wendung? Dies fragen sich die internationalen Beobachter nach der Offensive gegen die Rebellen der Armee „Befreiung des Herrn“ (LRA), derzeit im Norden des Landes im Gange. Im Verlauf der militärischen Operationen wurden 120 Kinder befreit, die von der LRA entführt worden waren, um sie mit Gewalt in die Reihen der Guerrillagruppen einzuziehen. Einem Militärsprecher zufolge kommen diese Kinder aus den Distrikten Lira, Pader und Kitgum.
Während der Kämpfe wurde der zweite Kommandant der LRA, Charles Tabuley,
erschossen. Zusammen mit Tabuley wurden drei seiner Statthalter erschossen. Es ist das erste Mal das ein hoher Exponent der LRA erschossen oder gefangen genommen wird. In der Vergangenheit hatten Quellen der Fides Agentur unterstrichen, dass die Führerschaft der LRA gegen Militäraktionen immun geblieben war: nur einige Leiter der Rebellengruppe niederen oder mittleren Ranges waren in Gefechten gefallen oder gefangen genommen worden.
Die LRA, die sich hauptsächlich aus Mitgliedern des Stammes der Acholi zusammensetzt, kämpft seit 1989 gegen den aktuellen Präsidenten Yoweri Museveni, der 1986 die Macht ergriff, indem er eine Militärregime stürzte das zu großen Teilen aus Acholi Offizieren bestand. Die Ex-Militärs dieses Stammes flüchteten in den Sudan und gründeten verschiedene Guerillabewegungen, darunter die LRA.

Die LRA hat eine Ideologie die auf religiösen Synkretismus, christliche und islamische Elemente mit denen der traditionellen afrikanischen Religionen zu mischen, basiert. Aus diesem Grund verhandeln die religiösen Führer der Zone aktiv mit den Guerrillaführern um den Frieden zu erreichen.

Die katholische Kirche war oft Opfer der Attacken der Guerrillabewegung. Wir erinnern an die
Entführung einer Gruppe Seminaristen des Seminars von Lachor durch die Rebellen am 11.Mai diesen Jahres und an die vielen, zu vielen, umgebrachten Priester in diesen letzten Jahren.
Anfang März diesen Jahres hatte die LRA einen Waffenstillstand erklärt, der jedoch nie in Kraft trat.
(L.M.) /(Agentur Fides 3/11/2003)


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