AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO- DEM UNO-BERICHT ÜBER DEN ILLEGALEN HANDEL MÜSSEN, LAUT EINEM SAVERIANISCHEN MISSIONAR, KONKRETE MASSNAHMEN FOLGEN.

Freitag, 31 Oktober 2003

Rom (Fides) –„Ich würde gerne optimistischer sein, aber mir scheint, dass die vorausgegangen Berichte über die illegale Ausbeutung der kongolesischen Ressourcen totes Papier geblieben sind“,
sagt Pater Loris Cattani, saverianischer Missionar mit einer langen Erfahrung in der Demokratischen Republik Kongo, den vierten Bericht der UNO-Komission über den illegalen Handel in der D.R.Kongo kommentierend. Der Bericht wurde gestern, am 30.Oktober, dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen vorgelegt. Er hebt die Notwendigkeit, dem Waffenhandel in der Region der großen Seen ein Ende zu setzen, um den Frieden ins Land zurückzubringen, stark hervor.
Sicher handelt es sich um eine wichtige Empfehlung, die jedoch zuerst mit Standhaftigkeit von den westlichen Ländern angewandt werden muss die die Fäden dieses Handels ziehen“, behauptet P.Cattani. „Aber existiert überhaupt der Wille zahlreiche politische und wirtschaftliche Interessen, in die einige der stärksten Staaten der Erde verwickelt sind, anzutasten?“
Dann gibt es eine andere Zurückhaltung sich der Verantwortung für die Plünderung des Kongos zu stellen. Nach der Regierungserstellung aus nationalen Einheiten, der Präsident Kabila und die Ex-Guerrilliakämpfer angehören, riskiert der Friedensprozess die Krise, wenn ein Regierungsmitglied das andere beschuldigt, in diesen illegalen Handel verwickelt zu sein“, sagt Pater Cattani. „Aus diesen Gründen sind die Mitglieder des Sicherheitsrates vorsichtig,
konkrete Maßnahmen gegen diesen illegalen Handel anzuwenden.“
In den 3 vorausgegangenen Berichten klagten die UNO-Experten Ruanda, Uganda und Zimbabwe an, unterstützt von kongolesischen Offizieren und Rebellen sowie internationalen Verbrechernetzen, die kongolesischen Bodenschätze auszubeuten und den Krieg extra zu verlängern, um diese Ausbeutung zu vertuschen. Zu diesen Bodenschätzen gehören Gold, Diamanten, Niobium, Zinnerz, Kobalt, Kupfer und das inzwischen berüchtigte Koltan, in der Elektroindustrie (für Handys und Videospiele) genutzt.
Die Experten-Kommission behauptet, dass die den Kongolesen illegal entwendeten Bodenschätze sehr wahrscheinlich über Burundi, Ruanda, Uganda, und Zimbabwe, abgesehen von Angola, Zentralafrikanische Republik, Kenia, Mozambique, Kongo Brazzaville, Tansania und Sambia laufen.
Schließlich nennt der Bericht 85 multinationale Unternehmen aus Südafrika, Europa und anderen Teilen der Erde, die die ethischen Normen bezüglich der Ausbeutung der kongolesischen Bodenschätze verletzt haben sollen.
(Agentur Fides 31/10/2003)


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