AFRIKA/SENEGAL - DIE SEZESSIONISTEN IN DER CASAMANCE-REGION: „WIR WERDEN DEN KRIEG BEENDEN“. DER FRIEDE NÄHERT SICH, VERSÖHNUNGSKOMMISSION HANDELT VEREINBARUNGEN AUS

Freitag, 10 Oktober 2003

Dakar (Fidesdienst) – Nach 21 Jahren geht der Sezessions-Krieg in der zwischen Gambia und Guinea Bissau gelegenen Casamance-Region im Süden von Senegal endlich zu Ende. Dies gab der Generalsekretär der Rebellenbewegung MFDC, Jean-Marie Biagui, im Verlauf der jüngsten Versammlung der Bewegung in Ziguinchor bekannt: „Der Krieg ist definitiv beendet“ erklärte er vor hunderten Delegierten der Unabhängigkeitsbewegung. Der Vorsitzende und Gründer der MFDC, Diamacoune Senghor, hob seinerseits hervor, dass „die MFDC von nun an gegen die Gegner des Friedens in der Casamance-Region kämpfen werde, damit es endlich einen endgültigen Frieden geben wird“. Der Anführer der Bewegung benutzte in seiner Ansprache nicht ein einziges Mal das Wort „Unabhängigkeit“. Der radikale Flügel der MFDC nahm nicht an der jüngsten Versammlung teil und gab bekannt, man werde sich nicht an die neue politische Linie der Bewegung halten. Eine mögliche Spaltung in den Reihen der MFDC könnte jedoch den Friedensprozess beeinträchtigen. „Nach der Ermordung des militärischen Anführers der MFDC hat sich die Bewegung in verschiedenen Fraktionen gespalten, die zum Teil extremistische Positionen vertreten“, so die Beobachter. „Damit man von Frieden sprechen kann, müssen deshalb die Beschlüsse des Versöhnungsausschusses abgewartet werden.“
Der Unabhängigkeitskrieg in der Casamance-Region war 1982 ausgebrochen. Bei Gefechten starben hunderte Menschen und tausende waren gezwungen, ihre Wohnungen zu verlassen. Die Region gehört zu den fruchtbarsten Regionen Senegals. Hier leben Muslimen, Christen und Anhänger von Naturreligionen zusammen. (LM) (Fidesdienst


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