AFRIKA/SENEGAL - ERZBISCHOF MONSENGWO PASINYA BEI DER SECAM-VOLLVERSAMMLUNG: „KINDERPROSTITUTION, KINDERSOLDATEN, SEXTOURISMUS: DIES SIND DIE NEUEN FORMEN DER SKLAVEREI UND DER AUSBEUTUNG IN AFRIKA“

Mittwoch, 8 Oktober 2003

Dakar (Fidesdienst) – „Das Gefühl, das man in diesem afrikanischen Heiligtum des ‚schwarzen Schmerzes’ (Papst Johannes Paul II.) empfindet, ist stark und intensiv und für uns Christen ein Ausdruck der besonderen Gegenwart des Heiligen Geistes, Hauptakteurs der Geschichte und Urheber einer neuen Welt. Indem wir uns an euch wenden, wollen wir mit euch teilen, was der Herr uns an diesem wichtigen Tag erleben lässt, als Gnade für den schwarzen Menschen, der so sehr an den Wunden der Geschichte leidet. Mit diesen Worten erinnerte der Vorsitzende des Symposiums der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar, Erzbischof Laurent Monsengwo Pasinya von Kisangani (Kongo) in seiner Ansprache anlässlich einer Feier zur Erinnerung an die Opfer des Sklaventums in Goré am 5. Oktober an das Drama der Sklaven. Von Goré aus wurden einst afrikanischen Sklaven nach Amerika verschifft.
Die Erinnerungsfeier fand im Rahmen der Vollversammlung des SECAM/SCEAM statt, in deren Rahmen die afrikanischen Bischöfe in Dakar (Senegal) tagen. Erzbischof Monsengwo Pasinya betonte, dass „die Sünde, die an den schwarzen Menschen begangen wird, nicht nur die Vergangenheit betrifft.“. „Sie ist immer noch aktuell. Weiterhin wird in anderer Form und in anderen Bereichen gesündigt: indem unsere Brüder und Schwestern gekauft und verkauft werden, man sie zu Hass und Rache treibt, eine Mentalität des Unterliegens und der Ohnmacht verbreitet und Minderwertigkeitsgefühle des schwarzen Menschen aufrechterhält“, so der Erzbischof von Kisangani. „Wir müssen die neuen Formen des Sklaventums bekämpfen und auch die Regierenden unserer Länder dazu auffordern: es handelt sich dabei um den Verkauf unserer Töchter an die Prostitution, den Sextourismus, den Handel mit Kindern, die Zwangsrekrutierung von Kindern in den Brüderkriegen und in den Kriegen des Neokolonialismus und um die Plünderung der afrikanischen Bodenschätze“.
Die Ansprache von Erzbischof Monsengwo ist zugänglich auf der offiziellen Website der Vollversammlung des SECAM/SCEAM (http://www.sceam-dakar.sn). (LM) (Fidesdienst, 8/10/2003 – 31 Zeilen, 318 Worte)


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