EUROPA/SPANIEN - MIT DEM PAPSTBESUCH HAT EINE NEUE ETAPPE DER EVANGELISIERUNG BEGONNEN: MISSIONAR SEIN BEDEUTET NICHT AUF SELBSTVERWIRKLICHUNG ZU VERZICHTEN. KOMMENTAR VON BISCHOF PEREZ GONZALEZ

Mittwoch, 7 Mai 2003

Madrid (Fidesdienst) – Bischof Francisco Perez Gonzalez von Osma-Soria ist auch Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Spanien. Für den Fidesdienst kommentiert er den jüngsten Besuch von Papst Johannes Paul II. ins Spanien am 3. und 4. Mai.
„Meiner Ansicht nach war vor allem die Begegnung des Papstes mit über 700.000 spanischen Jugendlichen ein besonderer Moment der Gnade. Es herrschte eine Atmosphäre wie bei einem neuen Pfingstfest. Gebet, Erfahrungsberichte und Ansprache des Papstes waren ein Aufruf zur „neuen Sendung“ der Verkündigung im dritten Jahrtausend. Die Jungendlichen fühlten sich angezogen von seiner Stimme und seinem Zeugnis als Lehrer, auf dessen Gesicht sich das Antlitz des Meisters widerspiegelte. Damit hat in Spanien eine neue Etappe der Evangelisierung begonnen. Die Herausforderung, vor die uns der Papst gestellt hat, war in dieser neuen Zeit sehr wichtig, nun liegt es an uns diesen Samen wachsen zu lassen, der so reich ausgesät wurde. Die Jugendlichen waren begeistert. Ich bin mir sicher, dass es neue Berufe geben wird.
Ein sehr wichtiger Aspekt ist die Vermittlung des Glaubens durch das Lebenszeugnis. Auf dem Flughafen „Cuatro Vientos“ war eine neue Form der missionarischen Tätigkeit erkennbar: das Zeugnis und die hochherzige Hingabe an die Anderen aus Liebe zu Christus. Der Papst betonte, dabei vor allem, dass es sich lohnt, Gott zu lieben. „Ich bin mit meinen 83 Jahren ein junger Mensch, denn ich habe mich vor 52 Jahren für Christus entschieden“, sagte der Papst zu den Jugendlichen.
Ich bin mir sicher, dass die Jugendlichen gelernt, oder zumindest erfahren haben, dass „Missionar sein“ heute nicht mehr der Selbstverwirklichung widerspricht. Um Missionar zu werden müssen wir ganze einfach zulassen, dass Gott uns seinen Plan für uns offenbart. Viele spanische Jugendliche werden sich auf die Reise begeben, und manche verzichten dabei auf die eigenen Ferien, um den Glauben zu leben und um ihn anderen, die Jesus Christus noch nicht kennen, mitzuteilen. Der Papstbesuch wird diesem missionarischen Engagement gewiss förderlich sein“. (RZ) (Fidesdienst 7/5/2003 – 28 Zeilen, 338 Worte)


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