ASIEN/PAKISTAN - PATER BERNARD INAYAT: „KAHTOLIKEN HABEN ZUR GRÜNDUNG DES STAATES UND ZUR SCHAFFUNG EINES NATIONALBEWUSSTSEINS BEIGETRAGEN“

Donnerstag, 4 September 2003

Lahore (Fidesdienst) – Im Zusammenhang mit den jüngsten Spannungen zwischen Muslimen und Christen in Pakistan kritisierte der Leiter der Kommission für Ökumene und interreligiösen Dialog der pakistanischen Bischofskonferenz, Pater Bernard Inayat, die weit verbreitete Vorstellung vom Christentum als „ausländischer Religion“. Dabei betonte er, dass „die Christen bereits zur Zeit des Gründervaters Ali Jinnah im Jahr 1947 einen bedeutenden Beitrag zur Gründung Pakistans geleitet haben“.
„Nach der Unabhängigkeit von Großbritannien“, so Pater Inayat, „unterstützten drei christliche Politiker das Parlament in Punjab im Bemühen um die Zugehörigkeit zu der neuen Nation. Sie trafen sich dabei mehrmals mit Jinnah, dem sie ihre Unterstützung versprachen. Ihre Stimme war für den endgültigen Beschluss ausschlaggebend, den das Endergebnis wurde mit 91 Ja- und 88 Nein-Stimmen erreicht.“
Pater Inayat erinnert auch daran, das der Gründervater allen pakistanischen Bürgern gleiche Rechte und gleiche Freiheit versprochen hatte, was auch in der gegenwärtigen Verfassung des Landes verankert sei. Der Priester bedauerte deshalb, das viel den christlichen Beitrag zur Gründung des Landes heute leugnen und wies dabei auch darauf hin, dass viele führende Politiker und der Landesgründer selbst christliche Schulen besucht haben.
Besonders im gegenwärtigen Augenblick, sei es wichtig, dies zu bedenken, angesichts der Tatsache, dass die Christen von fundamentalistischen Gruppen oft als „westlich“ bezeichnet und der pakistanischen Kultur und Religion als fremd betrachtet werden.
Die Ansprache von Pater Inayat wurde auch von nichtkatholischen Radiosendern übertragen, bei deren Zuhörern es sich größtenteils um Muslime handelt. (PA) (Fidesdienst 4/9/2003 – 26 Zeilen, 249 Worte)


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