AFRIKA/KENIA - ÜBER 20.000 MENSCHEN MUSSTEN INFOLGE ANHALTENDER REGENFÄLLE IHRE WOHNUNGEN VERLASSEN: AUF TROCKENHEIT UND HUNGERSNOT FOLGEN NUN ÜBERSCHWEMMUNGEN

Freitag, 9 Mai 2003

Nairobi (Kenia) – Die schweren Regenfälle, von denen Kenia seit Ende April betroffen ist, halten weiterhin an. „Am schlimmsten ist die Situation zur Zeit im Verwaltungsdistrikt Baringo im Norden Kenias“, so die Mitarbeiter der Nachrichtenagentur CISA in Nairobi. „Diese Region hatte zuvor unter einer Trockenheit gelitten, die zu einer Hungersnot geführt hatte. Deshalb war die humanitäre Lage bereits vor Einsatz der Regenfälle sehr kritisch. Der Regen bringt nun enorme Schäden für ein Agrarsystem mit sich, das vorher bereits unter der Trockenheit gelitten hat“, fügt die CISA-Redaktion hinzu.
Im Verwaltungsdistrikt Baringo haben die anhaltenden Regenfälle bereits zwei Todesopfer gefordert, außerdem wurden die Felder zerstört und ein Großteil des Viehbestands ist den Überschwemmungen bereits zum Opfer gefallen.
Die Regierung hat unterdessen Soldaten bereitgestellt, die den betroffenen Bevölkerungsteilen helfen sollen. Auch Hilfsprogramme der Vereinten Nationen sind bereits angelaufen. Doch auch die Hilfeleistung gestaltet sich angesichts der ununterbrochenen Regenfälle äußerst schwierig. „Aus diesem Grund“, so die Mitarbeiter der CISA, „ist es derzeit auch schwierig die Zahl der Opfer und Obdachlosen einzuschätzen“. In einem ersten Bericht der Vereinten Nationen wird die Zahl der Menschen, die in den am meisten betroffenen Gebieten in West Kenia und an den Ufern des Flusses Tana ihre Wohnungen verlassen mussten, mit über 20.000 angegeben.
Besonders kritisch ist die Situation in den Flüchtlingslagern im Nordwesten des Landes, in denen tausende Kriegsflüchtlinge aus den an Kenia angrenzenden Ländern (insbesondere Somalia und Burundi) leben.
Auch im Süden Äthiopiens verursachten anhaltende Regenfälle ähnliche Schäden: auch hier hatte bisher eine lang anhaltende Trockenzeit geherrscht. Nach offiziellen Angaben der äthiopischen Regierung starben infolge der Überschwemmungen mindestens 40 Menschen. Rund 96.000 Menschen mussten in den Gebieten an der Grenze zu Somalia ihre Wohnungen verlassen, nachdem die Dämme des Flusses Shebelle an verschiedenen Stellen gebrochen waren.(LM) (Fidesdienst 9/5/2003 – 29 Zeilen, 304 Worte)


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