ASIEN/INDIEN - BEIM ASIATISCHEN JUGENDTAG ENGAGIEREN SICH DIE JUNGEN MENSCHEN DES KONTINENTS FÜR DIE ÜBERWINDUNG DER BARRIEREN ZWISCHEN KULTUREN, NATIONEN UND RELIGIONEN ZUM AUFBAU DES FRIEDENS

Montag, 1 September 2003

Bangalore (Fidesdienst) – Reflexion, geschwisterliches Zusammensein, interkultureller und interreligiöser Dialog, Gebete, Musik und Gesang: dies waren die Zutaten des dritten „Asian Youth Meeting“, das vom 9. bis 16. August in Bangalore (Karnataka, Südindien) stattfand. Unter dem Motto „Die Jugendlichen Asiens für den Frieden“ war die Veranstaltung von der Indischen Bischofskonferenz in Zusammenarbeit mit der Vereinigung der asiatischen Bischofskonferenzen (FABC) organisiert worden. Insgesamt nahmen rund 10.000 junge Menschen aus Pakistan, Bangladesch, Nepal, Sri Lanka, Laos, Kambodscha, der Mongolei, Korea, Japan, Macao, Malaysia, Indonesien, den Philippinen und aus den verschiedenen indischen Diözesen teil.
Der Apostolische Nuntius in Indien, Erzbischof Lopez Quintana, übermittelte den Jugendlichen das Grußwort des Papstes: „Der Heilige Vater glaubt an euch! Asien ist ein Kontinent der Versprechen und der Hoffnung für die Menschheit. Das Asiatische Jugendtreffen ist ein Weltjugendtag in Miniatur. Wir brauchen eure Lebensfreude: erinnert euch stets daran, dass ihr an der Erneuerung des Lebens und der Gesellschaft teilnehmt“. Beim Eröffnungsgottesdienst wurde das Kreuz des Asiatischen Jugendtages aufgestellt, das in den Monaten zuvor in den verschiedenen Diözesen Indiens ausgestellt worden war.
In seinem Vortrag zum Thema „Der Weg der Jungendlichen für den Frieden“, erinnerte Prof. Tada Vaswani aus Pune daran, dass „der Frieden auf der Welt vielmehr vom Altruismus als von der Politik abhängt. Der Frieden ist die Musik des Lebens. Damit es Frieden gibt, muss man die Noten des Friedens spielen: Liebe, Gleichheit, Toleranz, Mitleid können Nationalismus, Rassismus und Ausbeutung verbannen“.
Im Rahmen des Jugendtreffens fand auch eine Ausstellung statt, bei der Gegenstände besichtigt werden konnten, mit denen die Jugendlichen aus den verschiedenen asiatischen Ländern die jeweils einheimischen Kulturen und Traditionen darstellten. Außerdem versammelten sich die jugendlichen Teilnehmer zu einer Gebetswache und der Leitung der Gemeinschaft von Taizè.
Im Rahmen von verschiedenen Seminaren befragten sich die Delegierten über den Betrag, den die asiatischen Jugendlichen zur Versöhnung in den jeweiligen Ländern leisten können, in denen Kriege ethnische und zivile Konflikte sowie soziale Unruhen herrschen, damit eine wahre Kultur des Friedens entstehen kann. An der Veranstaltung nahmen neben den katholischen Jugendlichen auch Gasthörer aus anderen Religionen teil. Damit sollte der Dialog für den Frieden auch auf Buddhisten, Hindus, Muslime und Stammesreligionen ausgeweitet werden.
Insbesondere befassten sich die Jugendlichen dabei mit den vier Grundpfeilern des Friedens, die in der Enzyklika „Pacem in Terri8s“ genannt werden (Wahrheit, Gerechtigkeit, Liebe und Freiheit). Bei der Debatte beschäftigte man sich auch mit Themen wie Globalisierung, Kampf gegen den Terrorismus, Aids, Drogen- und Alkoholmissbrauch, Umweltfragen, Arbeitslosigkeit, Fundamentalismus, Konsumismus und Wertekrise.
An den letzten Veranstaltungstagen nahmen auch indische Politiker teil, wobei jedoch die Generaloberin der Missionarinnen von der Nächstenliebe, Schwester Nirmala, für ihren Vortrag den größten Beifall bekam: „Liebe Jugendliche, vor was müsst ihr euch fürchten, wenn ihr wisst, dass es einen guten Gott gibt, der euch liebt und der sich eurer annimmt?“, fragte die Ordensschwester die Anwesenden, „Ihr seid die Hoffnung der Länder!“. (PA) (Fidesdienst, 1/9/2003 – 46 Zeilen, 493 Worte)


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