AFRIKA/LIBERIA - „DIE TREIBSTOFFRESERVEN FÜR DEN STROMGENERATOR GEHEN ZUR NEIGE, LEBENSMITTEL- UND ARZNEIMITTELVORRÄTE SIND AUFGEBRAUCHT“ ALLARM AUS DEM ST. JOSEPH’S CATHOLIC HOSPITAL

Mittwoch, 30 Juli 2003

Monrovia (Fidesdienst) – „Die Menschen flüchten angesichts des Vordringens der LURD-Rebellen (Vereinigte Liberianer für Versöhnung und Demokratie) in den Süden des Landes“, so ein im St. Joseph’s Catholic Hospital tätiger Missionsarzt des Ordens vom hl. Johannes vom Kreuz. „Unser Hospital befindet sich in einer Gegend, in der es noch relativ ruhig ist. Die Menschen leben hier noch in ihren eigenen Wohnungen, während die Zivilisten in anderen Stadtteilen gezwungen sind, in Kirchen und Schulen Zuflucht zu suchen“, so der Arzt weiter. „Doch unserer Treibstoffreserven für den Stromgenerator gehen zur Neige und die Lebensmittel- und Arzneimittelvorräte sind aufgebraucht. Die Situation verschlechtert sich von Tag zu Tag“. „Wir sind vor allem besorgt, was die Lebensmittelversorgung anbelangt: bald werden wir nicht mehr wissen, wie wir unsere Patienten ernähren sollen. Der Nachschub ist im Hafen blockiert, der seit Tagen von den Rebellen kontrolliert wird“, so der Arzt.
„Unter unseren Patienten befinden sich auch einige Zivilisten, die bei den Gefechten verletzt wurden, doch die meisten Patienten wurden bereits vor Beginn der Gefechte eingeliefert. Viele Menschen kommen jedoch erst gar nicht in das Krankenhaus, weil die Lage auf den Straßen zu unsicher ist“, erklärt der Arzt.
Die Mitglieder des Ordens vom hl. Johannes vom Kreuz sind seit 1963 in Monrovia tätig und führen auch unter den gegenwärtigen Bedingungen mutig und mit Hingabe ihre Tätigkeit fort.
Auch Erzbischof Michael Kpakala Francis von Monrovia, der sich gegenwärtig in den Vereinigten Staaten aufhält, wo er sich zu Gesprächen mit Vertretern der Vereinten Nationen und der amerikanischen Regierung trifft, appellierte unterdessen an die internationale Staatengemeinschaft mit der Bitte um ein baldiges Eingreifen in Liberia „Die Menschen sterben während die internationale Staatengemeinschaft noch darüber debattiert, ob eine Eingreifen sinnvoll ist oder nicht“, so der Erzbischof.
Wie der Direktor von Caritas Liberia, Stanley Sherif, berichtet, wurden alle Vorratslager des katholischen Hilfswerks geplündert und ein Mitarbeiter bei den jüngsten Gefechten verletzt. (LM) (Fidesdienst, 30/7/2003 – 29 Zeilen, 326 Worte)


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