ASIEN/NEPAL - ZWEI KATHOLISCHE ORDENSLEUTE VOM KÖNIG FÜR IHRE VERDIENSTE IM ERZIEHUNGSWESEN AUSGEZEICHNET

Dienstag, 22 Juli 2003

Kathmandu (Fidesdienst) – Die Katholiken in Nepal haben Grund zur Freude: zwei katholische Ordensleute, die in der Mission in Nepal tätig sind, nämlich der Jesuitenpater Eugene L. Watrin und die Ordenschwester Margaret Mary wurden mit dem „Gorkha Dakshin Bahu“ ausgezeichnet. Der Preis wurde von König Gyanendra persönlich anlässlich seines 57. Geburtstags verliehen. Der König von Nepal hat selbst katholische Schulen besucht und war Schüler des heutigen Apostolischen Präfekten von Nepal, Pater Antony Scharma SJ. In der Vergangenheit waren bereits zwei weiter Ordensleute ausgezeichnet worden: der Jesuitenpater Casper Miller und der ehemalige Rektor des Franz-Xaver-Instituts in Kathmandu, Pater Lawrence Maniyar.
Die beiden Ordensleute werden für ihren Beitrag zum zivilen und moralischen Wachstum des Landes durch ihr Engagement im Erziehungswesen gewürdigt. Der aus Amerika stammende Pater Watrin ist seit den 50iger Jahren in Nepal tätig und hat vor kurzes das 60jährige Jubiläum seiner Ordensmitgliedschaft gefeiert. Er unterrichtet am Franz-Xaver-Institut engagiert sich zusammen mit seinen ehemaligen Schülern im Rahmen verschiedener Sozialprojekte. Schwester Margaret stammt aus Indien und ist erst seit wenigen Jahren in Nepal, wo sie zunächst als Rektorin die St. Mary School in Gorka leitete. Heute ist sie Rektorin einer Schule in Kathmandu, die von über 2.000 Schülern besucht wird.
In Nepal befinden sich insgesamt 23 Schulen in kirchlicher Trägerschaft. Diese Schulen werden auch von nichtchristlichen Schülern besucht. Außerdem engagiert sich die Kirche für die Bildung von rund 35.000 Flüchtlingen aus Bhutan in den Flüchtlingslagern in Ostnepal, die seit 1993 vom Jesuit Refugees Service betreut werden.
Auch die katholischen Schulen in Nepal waren von den Unruhen des Bürgerkrieges betroffen, bei dem in sieben Jahren 8.000 Menschen ums Leben gekommen waren.
Drei katholische Schulen, in den besonders gefährdeten Bergregionen mussten über einen Zeitraum von zwei Jahren geschlossen bleiben: es handelte sich dabei um die Notre Dame High School in Bandipur, die St. Joseph School in Bandipur und die St. Mary School in Gorkha. Nachdem die Eltern der betroffenen Schüler mit Nachdruck die Öffnung forderten, wurde der Unterricht wieder aufgenommen, obschon die Situation sich noch nicht vollkommen beruhigt hat.
Im Februar dieses Jahres wurden Verhandlungen im eingeleitet, die jedoch gegenwärtig zum Stillstand gekommen sind, nachdem die neue Regierung in Nepal, die ihre Tätigkeit im Juni 2003 aufgenommen hat, nicht auf die Forderungen der Rebellen nach Selbstbestimmung eingehen wollten. „Gegenwärtig machen wir uns ziemlich Sorgen um das Lehrpersonal in unseren Schulen und Hilfseinrichtungen, die völlig ungeschützt sind: die Situation könnte sich mit einer Wiederaufnahme der Unruhen zuspitzen“, so P. Pius Perumana, der Apostolische Propräfekt in Nepal gegenüber dem Fidesdienst.
Gegenwärtig gibt es in Nepal rund 6.000 Katholiken. Die Mission Nepal wurde 1983 auf einem Teilgebiet der indischen Diözese Patna errichtet und den Jesuiten anvertraut. 1996 wurde die Mission in den Rang einer Apostolischen Präfektur erhoben. (PA) (Fidesdienst, 22/7/2003 – 40 Zeilen, 460 Worte)


Teilen: