ASIEN/VIETNAM - DIE VIETNAMESISCHE DIASPORA „FÄHRT HINAUS“: VOM 24. BIS 27. JULI TAGEN ERSTMALS IM NEUEN JAHRTAUSEND VIETNAMESISCHE KATHOLIKEN AUS ALLER WELT

Dienstag, 15 Juli 2003

Rom (Fidesdienst) – Erstmals versammeln sich im neuen Jahrtausend Vertreter vietnamesischer Diasporagemeinden aus aller Welt. Ziel der Versammlung ist „die Fortsetzung des spirituellen Weges, der mit dem Heiligen Jahr und der von Papst Johannes ausgesprochenen Aufforderung ‚Duc in Altum’ begonnen hat. Wir möchten dem Herrn für die Gaben danken, die er uns in den drei Jahrzehnten außerhalb unsere Landes geschenkt hat und uns in der Einheit und in der Freude des Evangeliums begegnen“, erklärt Pater Giuseppe Dinh Duc Dao, der das Büro für das Apostolat unter den Vietnamesen in der Diaspora leitet, das der Kongregation für die Evangelisierung der Völker angeschlossen ist. Das Treffen, zu dem über 3.000 vietnamesische Katholiken aus aller Welt erwartet werden, findet vom 24. bis 24. Juli in den Räumlichkeiten der Päpstlichen Urbaniana-Universität statt.
Bereits seit einem Jahr laufen die Vorbereitungen, die sich auf drei Schwerpunkte konzentrieren: geistliche Förderung und Bewusstseinsbildung in den Familien; Ausstellung der Wanderstatue der Gottesmutter von Lavang in den Diasporagemeinden (insgesamt sechs vom Papst geweihte Statuen wurden in Asien, Australien, Europa und Amerika ausgestellt); Treffen der Diasporagemeinden der verschiedenen Kontinente. Das Jahr der Vorbereitung und die Tagung in Rom sollen zur Festlegung eines einheitlichen Pastoralprogramms für alle Diasporagemeinden auf der Grundlage der Richtlinien des Heiligen Vaters und der Ortskirche dienen.
Die Veranstaltung wird am 24. Juli mit einer Heiligen Messe beginnen, an der Erzbischof Philip Edward Wilson von Adelaide (Australien), in dessen Bistum zahlreiche Vietnamesen leben, als Hauptzelebrant teilnehmen wird. Am Abend werden die Tagungsteilnehmer eine Gebetswache halten.
Am 25. Juli werden sich die Delegierten mit dem Thema „Wege des Glaubenszeugnisses in der Vergangenheit und Glaubensperspektiven für die Zukunft“ auseinandersetzen und an einer Bußfeier teilnehmen. Am 26. Juli wird Papst Johannes Paul II. die Tagungsteilnehmer in Audienz empfangen, die sich am Nachmittag nach Kategorien in Arbeitsgruppen aufteilen (Priester, Ordensleute, Schwerstern, Laien und Jugendliche). Danach wird der Vorsitzende der Vietnamesischen Bischofskonferenz, Erzbischof Paul Nguyen Van Hoa, mit den Teilnehmern eine Heilig Messe feiern und eine Prozession zu Ehren der Gottesmutter von Lavang leiten. Am 27. Juli wird Kardinal Crescenzio Sepe, Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, zusammen mit 50 Priestern den Schlussgottesdienst zelebrieren.
Das Jahr 2003 ist für die vietnamesischen Katholiken reich an historischen Ereignissen: sie feiern das 30jährige Bestehen der Diasporagemeinden, 470 Jahre Evangelisierung in Vietnam, 205 Jahre seit der Erscheinung der Gottesmutter von Lavang, 70 Jahre seit der Weihe des ersten vietnamesischen Bischofs.
Die vietnamesischen Diasporagemeinden entstanden nach dem Ende des Krieges zwischen Vietnam und den Vereinigten Staaten im Jahr 1973. Politische Kreise in Südvietnam, denen vor allem Katholiken und Buddhisten angehörten, wurden von nach der Machtübernahme der kommunistischen Partei verfolgt, weshalb hunderttausende politische Flüchtlinge nach Ozeanien, Europa und Amerika auswanderten. (PA) (Fidesdienst, 15/7/2003 – 43 Zeilen, 463 Worte)


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