AFRIKA/MOSAMBIK - „DAS GIPFELTREFFEN DER AFRIKANISCHEN UNION IN MAPUTO VERDEUTLICHT DEN WUNSCH NACH EINER AFRIKANISCHEN POLITIK FÜR AFRIKA“, SO DER ERZBISCHOF VON BEIRA ZUM FIDESDIENST

Montag, 14 Juli 2003

Maputo (Fidesdienst) – „Das Gipfeltreffen der Afrikanischen Union in Maputo hat sich durch den Wunsch nach einer afrikanischen Politik für Afrika ausgezeichnet“, so Erzbischof Jaime Pedro Goncalves von Beira gegenüber dem Fidesdienst zum Gipfel der Staatschefs der Mitgliedsstaaten der Afrikanischen Union, der vom 10. bis 12. Juli in Maputo (Mosambik) stattfand. „Die afrikanischen Staatschefs möchten dabei auch dem von Südafrika, Nigeria, Senegal, Algerien und Ägypten unterstützten Entwicklungsprogramm New Partnership for Africa’s Development (NEPAD) neue Impulse geben und eine Reihe von Projekten zur Lösung der wirtschaftlichen Probleme des Kontinents entwickeln. Es wurde auch eine Studiengruppe zur Analyse der Situation des afrikanischen Agrarsektors geschaffen. Ergebnisse wird es vielleicht nicht sofort geben, doch es ist wichtig, dass die Afrikaner die Absicht haben, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen“, so Erzbischof Goncalves. „Es sind nicht länger Europäer oder Amerikaner, die den Weg aufzeigen, sondern wir Afrikaner werden selbst festlegen, welcher für uns der beste Weg ist. Dabei ist die Unterstützung von außen mit Sicherheit weiterhin notwendig, doch damit sollen Projekte gefördert werden, die in Afrika entstanden sind, damit nicht weiterhin Maßnahmen getroffen werden, die an anderen Orten vielleicht nützlich sind bei uns aber eher Schaden anrichten.“
„Dabei muss jedoch darauf geachtet werden, dass die NEPAD nicht entfremdet wird“, so Erzbischof Goncalves. „Zu den Zielen der NEPAD gehört die Zusammenarbeit zwischen den afrikanischen Wirtschaftssystemen und denjenigen der Industrieländer. Dabei besteht die Gefahr, dass vor allem die Interessen der Letzteren zugrunde gelegt werden. Persönlich hat mich beim Gipfel von Maputo vor allem die Rede des Vertreters des Internationalen Währungsfonds beeindruckt, der den afrikanischen Entwicklungsprogrammen die Unterstützung seiner Organisation zusicherte. Über die guten Absichten hinaus, die auf jeden Fall gewürdigt werden sollten, muss stets darauf geachtet werden, dass man nicht vom ursprünglichen Plan abweicht.“, warnt der Erzbischof von Beira.
„Ich bin jedoch zuversichtlich“, so Erzbischof Goncalves, „was die Rolle der Afrikanischen Union bei der Konsolidierung der demokratischen Systeme auf unserem Kontinent und die Lösung der vielen blutigen in unseren Ländern anbelangt. Die afrikanischen Staatschefs erklärten, dass sie Regierungen nicht anerkennen werden, die nicht demokratisch gewählt wurden. Aus diesem Grund war auch der Präsident der Zentralafrikansichen Republik, Francois Bozizé, nicht anwesend, der durch einen Putsch an die Macht gelangt war.“
Abschließend betont Erzbischof Goncalves: „Die internationale Staatengemeinschaft sollte das Bemühen der Afrikanischen Union unterstützen. Aus diesem Grund waren viele erstaunt darüber, dass der amerikanische Präsident George W. Bush auf seiner jüngsten Afrikareise Maputo nicht besucht hat. In der mosambikanischen Hauptstadt hätte er die Staatschefs der meisten afrikanischen Länder treffen und bei dieser Gelegenheit vor einem großen Publikum das amerikanische Engagement zugunsten Afrikas bestätigen können.“ (LM) (Fidesdienst, 14/7/2003 – 40 Zeilen, 450 Worte)


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