AMERIKA/MEXIKO - Päpstlicher Rat für Migranten: “Die Aufgaben der Kirche werden zunehmend anspruchsvoller, doch sie lässt sich nicht aufhalten oder abschrecken“

Freitag, 29 August 2014

Vatikanstadt (Fides) – “Spirituelle Verbundenheit” und “Ermutigung” für das Engagement für Migranten, brachte der Präsident des Päpstlichen Rates für die Pastoral unter Migranten und Menschen unterwegs”, Kardinal Antonio Maria Vegliò, in einem Schreiben an Bischof Gerardo De Jesús Rojas López von Tabasco (Mexiko) zum Ausdruck, nachdem diesem untersagt worden war, einen Gottesdienst für die 2010 getöteten Migranten zu feiern.
In Begleitung von Ordensleuten wollte der Bischof am vergangenen 27. August einen Gottesdienst an der Grenze zwischen seiner mexikanischen Diözese Tabasco und dem Apostolischen Vikariat El Petén (Guatemala) feiern, um an die 72 Migranten aus Mittel- und Südamerika zu erinnern, die im August 2010 bei einem Massaker in San Fernando von Mitgliedern des Drogenkartells Zetas ermordet wurden (vgl. Fides 27/8/2010; 31/8/2010). Doch die Beamten des Grenzdienstes und des Mexikanischen Instituts für Migragion, hinderten den Bischof daran, auf mexikanischem Gebiet einen solchen Gottesdienst zu zelebrieren. Schließlich fand der Gottesdienst auf guatemalischem Grenzgebiet statt.
“Wir dürfen nicht vergessen das zwischen 2009 und 2011 über 20.000 Migranten in euren Diözesen im Grenzgebiet entführt wurden”, so Vegliò in seinem Schreiben, “wobei diejenigen, die in die Hände von Schlepperbanden und Tausende Männer, Frauen und Kinder, die sterben mussten, nicht unerwähnt bleiben dürfen. Wir dürfen auch nicht ignorieren, dass die Maßnahmen, die verhindern sollen, dass Migranten den Zug, der auch als ‘La Bestia’ bekannt ist zu besteigen intensiviert werden, wodurch man sie zwingt Alternativen zu wählen, um in die Vereinigten Staaten zu kommen, die oft viel gefährlicher sind”.
Der Präsident des Päpstlichen Rates erinnert auch an all diejenigen, “die in verschiedenen Teilen der Welt gezwungen sind, vor Armut und Verfolgung zu fliehen und die Grenzen des eigenen Heimatlandes auf der Suche nach einem menschenwürdigeren Leben zu verlassen”. In diesem Zusammenhang betont er: „Die Liste, der Umstände, unter denen die Migration heute stattfindet, ist erschreckend: Ausbeutung durch Behörden, Verstöße gegen die grundlegenden Rechte der Menschen, Erpressung, Hunger, Diebstahl, Entführungen, Verstümmelungen, Schmerz und Tod. Die heutigen Auswanderungen, die in verschiedenen Teilen der Welt stattfinden, weisen auf einen Verfall der Institutionen hin und, was noch schlimmer ist, auf den Verlust des Sinnes für Menschlichkeit.”
“Vor einem solchen Hintergrund, wird das Engagement der Kirche zunehmend anspruchsvoll, doch sie lässt sich nicht aufhalten oder abschrecken”, so Kardinal Vegliò, der zusammen mit dem Papst um das Gebet für die Flüchtlinge, den Dialog und Verhandlungen zur Beendigung gewaltsamer Aktionen und humanitäre Hilfe für Flüchtlinge, sowie angemessene lokale und internationale Zuwanderungsgesetze bittet, “damit die Menschenwürde des Einzelnen und seiner Angehörigen geachtet und gefördert werden“. (SL) (Fides 29/08/2014)


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