AMERIKA/HONDURAS – Täglich setzen 5 Tausend Menschen in Minen ihr Leben aufs Spiel, weil der Hunger sie dazu zwingt – so der Bischof von Choluteca

Mittwoch, 23 Juli 2014

Choluteca (Fides) – Nach dem Tod von 8 der 11 Minenarbeiter, die beim Einsturz der Mine Cuculmeca in San Juan Arriba verschüttet worden waren, prangerte der Bischof von Choluteca, Seine Exzellenz Mons. Guy Charbonneau, am 2. Juli in der Gemeinde El Corpus, Choluteca (Honduras), den Elendszustand an, in dem in diesem Gebiet der größte Teil der Menschen lebt, die gezwungen sind, das eigene Leben aufs Spiel zu setzen, um durchzukommen.
“Nach Ansicht der Kirche sind der Hauptgrund für das Minenunglück die skandalösen Armutsbedingungen und die Ausgrenzung, in denen die Bevölkerung lebt“, sagte der Bischof während eines Treffens mit Journalisten, bei dem er seine Stellungnahme zu dem Vorfall bekannt machte. Informationen zu Folge, die bei Fides eingingen, erinnerte der Bischof daran, dass allein in der Gemeinde El Corpus ungefähr 5.000 Menschen einer Beschäftigung nachgehen, die mit den Minen zu tun hat und mit der sie den Unterhalt für ihre Familien bestreiten. “Es geht dabei um Minenarbeiter, die von Hand und im Kleinen tätig sind”, erklärte er, “und die jeden Tag vom Hunger dazu gezwungen werden, in die Tiefen der Erde hinabzusteigen, auf der Suche nach dem täglichen Brot, ohne moderne Ausrüstungen, um ihre Gesundheit oder ihr Leben zu schützen.”
Mons. Charbonneau beschrieb außerdem, dass “diese Arbeit sich unter sklavenähnlichen Bedingungen abspielt und sie eine schwere Verletzung der Menschenwürde darstellt, für Männer, Frauen und Kinder, die als einzige Möglichkeit, um zu überleben, die Tätigkeit als handwerkliche Minenarbeiter haben”. Der Bischof brachte dann den Schmerz der Diözese über den Tod der acht Menschen zum Ausdruck und fügte hinzu: “Wir stehen dem Leiden unseres Volkes machtlos gegenüber. Und wir zeigen öffentlich unsere Solidarität mit den Männern, die im Bereich des Minengewerbes beschäftigt sind, sowie mit den Familien der lebenden Minenarbeiter und denen, der acht Männer, die umgekommen sind."
Mons. Guy Charbonneau forderte den Nationalkongress dazu auf, das neue Gesetz über die handwerklich betriebenen Minen zu ändern, um den Arbeitern Schutz und Sicherheit zuzusichern, nachdem er erneut “die Situation des Volkes in der Region El Corpus, die der bedauerlichen Vernachlässigung und der Gleichgültigkeit der lokalen und zentralen Autoritäten zuzuschreiben ist, die nicht nach richtigen, tragbaren, juristischen, sozialen und ambientalen Lösungen suchen“, beklagt hatte. (CE) (Fides, 23/07/2014)


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