ASIEN/IRAK – Islamisches Kalifat in Mossul befielt: keine Hilfen für Christen und Schiiten, während sie ihrer Häusern enteignet werden

Mittwoch, 16 Juli 2014

Mossul (Fides) – Die Dschihadistenmiliz des Islamischen Staats im Irak und der Levante (ISIL), die seit dem vergangenen 9. Juni Mossul eingenommen und dort das Islamische Kalifat ausgerufen hat, verordnete allen öffentlichen Zuständigen, die Hilfslieferungen von Lebensmitteln und Gasflaschen an Schiiten, Kurden und die wenigen, in der zweitgrößten irakischen Stadt verbliebenen Christen, einzustellen. Das bestätigten christliche Quellen in Mossul gegenüber Fides, nachdem die Meldung auf der arabischen Website www.ankawa.com herausgegeben worden war. Der lokale Funktionär Fadel Younis sagte aus, dass die Sprecher des Islamischen Kalifats angekündigt hätten, jedes Übertreten des Verbots nach den Vorschriften der Scharia zu bestrafen. In der nördlichen Stadt des Iraks, so ließen Quellen des chaldäischen Patriarchiats gegenüber Fides wissen, werden auch die von den Getauften verlassenen Häuser mit dem ersten Buchstaben des arabischen Wortes Nazarat (Christ) „gebranntmarkt“ und dann nisten sich dort sunnitische Bewohner ein, die das Kalifat unterstützen.
Unterdessen haben die Abgeordneten des Parlaments in Baghdad, nach einem einmonatigen Stillstand, den Sunniten Salim Al Juburi zu ihrem Vorsitzenden gewählt. Dadurch versucht der politiche Kader des Iraks, die Reihen dichter zu schließen und den Prozess für die Bildung einer neuen Regierung voranzutreiben, während ein Drittel des Landes weiterhin unter der Kontrolle der islamistischen Milizen des ISIL steht. Vor wenigen Stunde starteten die Streitkräfte der Regierung eine Offensive, um die Kontrolle über die Stadt Tikrit, den Geburtsort Sadddam Husseins, der in den letzten Wochen ebenfalls durch die Milizen des ISIL größtenteils besetzt wurde, wiederzuerlangen. (GV) (Fides 16/7/2014).


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