ASIEN /SRI LANKA – Der harte Kampf der 40 Tausend weiblichen Familienoberhäupter im ehemaligen Kriegsgebiet

Freitag, 11 Juli 2014

Valipunam (Fides) – Das Dorf Valipunam, 322 Kilometer nördlich der Hauptstadt Sri Lankas Colombo gelegen, befindet sich in einer der entlegensten Ecken des ehemaligen Kriegsgebietes. Die verwüsteten Straßen sind nicht begehbar, Beleuchtung ist keine vorhanden, Telefonverbindungen gibt es nur vereinzelt und die Polizeistation, die dem Zentrum des bei den kriegerischen Auseinandersetzungen zerstörten Viertels Mullaitivu am nächsten liegt, ist kilometerweit entfernt. Hier haben auch die stärksten Männer Angst, alleine in ihren Häusern zu wohnen. Noch schwieriger ist die Situation dort, wo alleinstehende Mütter die Familien anführen. In der nördlichen Provinz des Landes, das vom Krieg zerstört wurde, kämpfen zwischen 40 Tausend und 55 Tausend weibliche Familienoberhäupter ums Überleben; das berichten die humanitären Organisationen, die in der Region vor Ort sind.
Das Hochkomissariat des Flüchtlingshilfwerks der Vereinten Nationen (UNHCR) fand im Juni 2013 heraus, dass 40% aller Frauen unter den 467 Tausend Heimkehrern, die in den letzten Phasen des Krieges vertrieben worden waren, sich immernoch im eigenen Zuhause in Gefahr fühlen, während 25% von ihnen Angst haben, sich allein aus ihren Dörfern herauszuwagen. Laut der Daten der Durable Solutions Promotion Group, einem Zusammenschluß internationaler Organisationen und Verbände von Freiwilligen, sind die Kinder der 40 Tausend weiblichen Familienoberhäupter am anfälligsten für sexuellen Missbrauch. Trotz dieser beeindruckenden Zahlen gehören die Frauen, die ihre Familien alleine versorgen, nach Aussagen der humanitären Helfer in der Region, zu den unerschütterlichsten im ehemaligen Kriegsgebiet. Einige schaffen es dank der humanitären Hilfen durchzuhalten, aber tausende anderer Frauen sind zusammengebrochen und völlig auf sich allein gestellt. (AP) (11/7/2014 Fides)


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