ASIEN/PAKISTAN - Terrorgruppen verunsichern das christliche Viertel Essa Nagri in Karachi

Donnerstag, 3 Juli 2014

Karachi (Fides) – Gewalt und Unsicherheit verängstigen die Einwohner des christlichen Stadtviertels Essa Nagri in Karachi mit rund 40.000 Einwohnern. Die größtenteils armen einheimischen Christen, die oft als Haushaltshilfe bei reichen muslimischen Familien arbeiten, wurden von Terrorgruppen und Extremisten bedroht. Bereits in der Vergangenheit hatten die lokalen Christen über Gewalt geklagt (vgl. Fides 17/9/2012). Ein in Essa Nagri geborener christlicher Abgeordneter des Provinzparlaments musste die Stadt verlassen, nachdem er infolge seines Engagements für religiöse Minderheiten bedroht worden war.
Die Situation hat sich zugespitzt, seit Terrororganisationen in dem Stadtviertel aktiv wurden und ihre Basislager in Essa Nagri einrichteten. “Die kriminellen Handlungen nehmen von Tag zu Tag zu”, so ein Beobachter, “Unterdessen eröffnen Mitglieder dieser Banden um sich in die Gemeinde einzufügen kleine Unternehmen und Geschäfte oder verleihen Geld”.
Immer wieder kommt es zu Entführungen christlicher Mädchen mit dem Ziel der Verheiratung und der Zwangsbekehrung. Kriminelle Gruppen verkaufen zudem Drogen an die Jugendlichen und untergraben damit das soziale Gewebe.
Bei Auseinandersetzungen mit einheimischen Christen starben seit 2012 insgesamt fünf Menschen. Die Behörden und Sicherheitskräfte nehmen unterdessen die Klagen der christlichen Bevölkerung nicht ernst. Mit Hilfe des Gemeindepfarrers von Essa Nagri, P. John Victor OFM, wurde zum Schutz der Christen ein Zaun errichtet. Vor einigen Tagen wurde dieser jedoch teilweise demoliert, was die einheimischen Christen erneut verängstigte. Der Menschenrechtsaktivist Peter Noman, prangert unterdessen die Bedrohung der christlichen Gemeinde in Essa Nagri und die Untätigkeit der Sicherheitskräfte an. (KA-PA) (Fides 3/7/2014)


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