ASIEN/VIETNAM - Polizei geht gegen mennonitische Christen vor

Donnerstag, 26 Juni 2014

Ho Chi Minh City (Fides) – Die vietnamesische Polizei nahm Anfang Juni in der Provinz Binh Duong nördlich von Ho Chi Minh City insgesamt 76 Studenten und Lehrer einer mennonitischen Gemeinde fest. Insgesamt 300 Beamte in Zivil drangen unter dem Vorwand “administrativer Untersuchungen” in das Gelände der Gemeinde ein und nahmen insgesamt 76 Mitglieder der Gemeinde zur Befragung mit. Am darauffolgenden Tag wurden sie wieder freigelassen. In den vergangenen Tagen kam es zu weiteren polizeilichen Blitzaktionen gegen die Gemeinde.
Das christliche Gemeindezentrum der Mennoniten in Binh Duong wurde von der Regierung zunächst nicht genehmigt. Wie “Christian Solidarity Worldwide” mitteilt kam es bereits in der Vergangenheit zu unterdrückenden polizeilichen Maßnahmen gegen mennonitische Christen, wobei deren Vertreter in einigen Fällen wegen „Abwerbung von Gläubigen“ und „nicht genehmigtem Unterricht“ zu Strafen von bis zu acht Jahren Haft verurteilt wurden. Im Jahr 2007 erhielten die Mennoniten von der vietnamesischen Regierung zusammen mit den christlichen Gläubigen eine “offizielle Lizenz”. CSW beklagt “das ungerechtfertigte gewaltsame Vorgehen der Polizei- und Sicherheitsbeamten gegen mennonitische Christen, darunter auch Jugendliche”.
Die nach Menno Simons (1496-1561) bennante mennonitische Kirche, hat heute weltweit 1,5 Millionen Gläubige, von denen viele in den Vereinigten Staaten leben. Seit Ende des 19. Jahrhunderts gibt es auch in Asien mennonitische Gemeinden. (PA) (Fides 26/6/2014)


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