AFRIKA/NIGERIA - Kardinal Onaiyekan: “Dialog ist der Weg zur Beendigung der Gewalt”

Donnerstag, 26 Juni 2014

Abuja (Fides)- “Es gibt keine Methode der Vorbeugung um sich gegen solche Anschläge zu schützen. Man kann eine Stadt wie Abuja nicht durch engmaschige Kontrollen abriegeln“, so der Erzbischof von Abuja, Kardinal John Olorunfemi Onaiyekan, wo bei einem Sprengstoffanschlag in einem Einkaufszentrum gestern 21 Menschen starben. Bisher bekannte sich niemand zu dem Attentat, doch es wird vermutet, dass es sich bei den Tätern um Mitglieder der islamistischen Boko-Haram-Sekte handelt, die in den vergangenen Tagen 90 Kinder und Jugendliche aus verschiedenen Dörfern im Norden des Landes entführten. In den Händen der Gruppe finden sich auch 200 Mädchen, die im vergangenen April aus ihrer Schule verschleppt wurden.
“Wir müssen versuchen die Täter davon zu überzeugen, dass sie keinen weiteren Anschläge dieser Art verüben”, so Kardinal Onaiyekan. “Ich hoffe, dass die Regierung diesen Weg beschreitet, denn sonst können solche Attentate nur verhindert werden, wenn wir die Menschen in ihrer Bewegungsfreiheit einschränken, indem wir Straßenblockaden errichten. Dies ist natürlich unmöglich, denn das würde in Abuja zu Chaos führen. Bereits jetzt klagen die Menschen darüber, dass die Autoschlangen durch die zusätzlichen Kontrollen immer länger werden”.
Der Kardinal hält den Dialog für den einzigen Weg, wenn es darum geht, die Gewalt zu bekämpfen: “In Nigeria haben wir viele Jahre lang in Frieden gelebt, ohne Attentate. Deshalb müssen wir versuchen, die Ursachen der Gewalt zu erkennen. Ich weiß, dass dies auf politischer Ebene nicht einfach ist, aber wir müssen mit denjenigen sprechen, die für solche Anschläge verantwortlich sind”. (L.M.) (Agenzia Fides 26/6/2014)


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