ASIEN/PAKISTAN - Neuer Bericht zur Lage der Minderheiten: Religiöse Minderheiten leben in Pakistan gefährlich

Montag, 16 Juni 2014

Islamabad (Fides) –Pakistan ist heute weltweit eines der gefährlichsten Länder für religiöse Minderheiten: dies geht aus dem jüngsten Bericht der “Minority Rights Group International” (MRG) hervor. Seit 1980 stieg die Zahl der Anschläge auf religiöse Minderheiten (Christen, Hindus, Schiiten und Hazara) stetig und nie zuvor gab es so viele „gezielte Morde”. “Hasspredigten gegen Minderheiten werden ungehindert weit verbreitet”, heißt es in dem Bericht.
Der Bericht basiert auf offiziellen Daten und Untersuchungen, wobei die Anzahl der Übergriffe auf Gemeinden der Schiiten und der Hazara als “beunruhigend” bezeichnet wird (allein im Jahr 2013 wurden 700 Schiiten getötet). Die Haltung der pakistanischen Regierung sei „völlig unangemessen“, es sollte “eine klare Botschaft geben und gezeigt werden, dass diese Übergriffe nicht akzeptiert werden oder straflos bleiben”, so MRG. “Indem sie ein Auge zudrückt, wenn es um solche Gräueltaten geht, legitimiert die Regierung eine Kultur der Straffreiheit für radikale Gruppen, währen Minderheiten in ständiger Angst leben. Wenn die Kriminellen nicht bald der Justiz übergeben werden, dann wird es höchst wahrscheinlich zu weiterer Massengewalt gegen Minderheiten kommen.“
Der Bericht benennt auch die drei für die meisten Anschläge verantwortlichen Gruppen: Sipah-e-Sahaba Pakistan (SPP), Lashkar-e-Jhangvi (LEJ) und Tehreek-e-Taliban Pakistan (TPP). Im Fadenkreuz dieser Gruppen stünden vor allem Freischaffende, Ärzte, Anwälte, Politiker, Unternehmer, Religionsvertreter und Menschenrechtsaktivisten. Abschließend erinnert der Bericht daran dass dieses „Klima des Terrors“ durch Hasskampagnen in Moscheen und Schulen und auf öffentlichen Plätzen sowie zunehmend auch über soziale Netzwerke entsteht. (PA) (Fides 16/6/2014)


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