AMERIKA/BRASILIEN - Kinderarbeit: zum WM-Start die rote Karte zeigen

Donnerstag, 12 Juni 2014

Sao Paulo (Fides) – Am heutigen 12. Juni wird im Stadion Itaquerão in Sao Paulo die Fußballweltmeisterschaft eröffnet. Zeitgleich bringt die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) weltweit die Aktion „Rote Karte gegen Kinderarbeit“ auf den Weg. Am heutigen 12. Juni findet auch der Internationale Tag gegen Kinderarbeit statt, an den auch Papst Franziskus bei der gestrigen Generalaudienz erinnerte und dabei die internationale Staatengemeinschaft um die Bekämpfung von Kinderarbeit bat: „Ich hoffe wirklich, dass die internationale Gemeinschaft die Minderjährigen durch sozialen Schutz vor dieser Heimsuchung retten kann!“.
Nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation werden weltweit rund 168 Kinder zur Arbeit gezwungen. Die Aktion „Rote Karte gegen Kinderarbeit“ fordert deshalb zum Kampf für die Rechte von Kindern auf. Aus dem 2010 veröffentlichten Bericht der ILO zur Kinderarbeit geht hervor, dass 9% (13 Millionen) der 141 Millionen in Lateinamerika und der Karibik lebenden Kinder ausgebeutet werden. Die Kinder arbeiten auf dem Bau, in Minen, in der Textilindustrie und in der Landwirtschaft (60%). In den vergangenen Jahren werden Minderjährige auch für Geschäfte im Zusammenhang mit Prostitution, Pornographie und Drogenhandel missbraucht. Oft sind die Familien dieser Kinder an der Ausbeutung beteiligt.
Im brasilianischen Staat Ceará eröffnete das Ministerium für öffentliche Arbeiten (MPT) zusammen mit anderen Einrichtungen die Kampagne “Gemeinsam gegen Kinderarbeit” die vom Forum für die Prävention und Bekämpfung von Kinderarbeit (FNPETI) angeregt und von der ILO unterstützt wird. Im Rahmen der Kampagne sollen 100.000 Broschüren am Rande der Fußballweltmeisterschaft verteilt werden. Insgesamt 10.000 Plakate laden zur Teilnahme an der Kampagne ein.
Brasilien will die schlimmsten Formen der Kinderarbeit, darunter auch die Arbeit als Haushaltshilfe, bis zum Jahr 2016 ausrotten. Wie aus einer Umfrage des MPT im Staat Ceará hervorgeht wurden insbesondere in der Stadt Fortaleza und Umgebung im jahr 2011 viele Kinder im Alter zwischen 10 und 14 Jahren zur Arbeit gezwungen. In neun Staaten, die bei der Umfrage berücksichtigt wurden über 10.000 arbeitende Kinder registriert. (CE) (Agenzia Fides, 12/06/2014)


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