ASIEN/IRAK - Kurdische Peschmerga verteidigen Kirkuk. In den Kirchen beten Gläubige für das Ende von Gewalt und Leid

Mittwoch, 11 Juni 2014

Kirkuk (Fides) – Die Dörfer in der Umgebung von Kirkuk befinden sich nicht mehr unter Kontrolle der irakischen Regierung, während die Einwohner der Stadt sich in ihre Häuser verbarrikadieren und kurdische Peschmerga-Milizen versuchen die Stadt vor den sunnitischen Dschihadisten der ISIL, die auch in Syrien aktiv sind, zu schützen. Bereits in den vergangenen Tagen hatten die Kämpfer der ISIL Mossul erobert und versuchen nun ihre Kontrolle auf andere Gebiete des irakischen Territoriums auszudehnen. Dies berichtet der chaldäische Priester Qais Kage im Gespräch mit dem Fidesdienst. “Der Vormarsch der ISIL-Milizen”, so Pfarrer Qais “wird den Stämmen und den großen sunnitischen Clans begünstigt. Was in Mossul passiert ist, sagt einiges aus: eine so große Stadt kann nicht in wenigen Tagen erobert werden, wenn es keine Unterstützung aus dem Inneren gibt. Das Chaos und die politische Spaltung des Landes, sie von sektiererischen Positionen verursacht wird, begünstigt den Vormarsch fremder Milizen: die irakische Armee hat ihnen die Kontrolle überlassen und das wirft Fragen auf”.
Kirkuk wird nun auf bitte des Gouverneurs der Stadt von kurdischen Peschmerga verteidigt. “Heute gab es Manöver der kurdischen Kämpfer in der Umgebung der Stadt”, so Pfarrer Qais “, mit denen mögliche Angriffe abgewehrt werden sollen”. Unterdessen beten die Gläubigen in den vier chaldäischen Pfarreien jeden Tag dafür, dass die Gewalt beendet wird. “Aus Sicherheitsgründen finden derzeit kein Religionsunterricht oder andere Aktivitäten für Jugendliche statt”, so Pfarrer Qais zum Fidesdienst “doch die Kirchen bleiben geöffnet. In diesem Monat, der dem heiligen Herzen Jesu gewidmet ist, feiern wir täglich Gottesdienste, bei denen wir den Herrn darum bitten, dass sich die Situation nicht weiter zuspitzt und uns eine Eskalation der sektiererischen Gewalt erspart bleibt“. (GV) (Fides 11/6/2014).


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