ASIEN/PAKISTAN - Fünf christliche Familien freigelassen: sie waren von ihren Arbeitgebern versklavt worden

Donnerstag, 15 Mai 2014

Lahore (Fides) – Fünf christliche Familien, die von ihren muslimischen Arbeitgebern in Ahmed Nagar und Dera (Punjab) verschleppt und versklavt worden waren, wurden nach dem Eingreifen der pakistanischen Behörden freigelassen. Wie die Nichtregierungsorganisation CLAAS (Centre for Legal Aid Assistence and Settlement) berichtet, die pakisanischen Christen Rechtsbeistand anbietet, wurde eine entsprechende Petition im Auftrag der fünf Familien beim Hohen Gericht in Lahore eingereicht und von diesem bewilligt.
Nach der Freilassung berichtet eine der Familien über die eigene Erfahrung: die Familienmitglieder waren über 25 Jahre lang versklavt worden. Sie lebten in einer einfachen Unterkunft auf dem Fabrikgelände der Arbeitgeber ohne Toiletten. Oft wurden sie nicht bezahlt und wenn sie kündigen wollten, dann wurden sie misshandelt und tagelang nicht mit Lebensmitteln versorgt. Der Vater der zehnköpfigen Familie starb 2013 an Krankheit und Erschäpfung ohne ärztliche Untersuchung.
Nasir Saeed , Direktor der CLAAS, betont im Zusammenhang mit dem Fall: “Es ist traurig, wenn wir mitansehen müssen, wie auch im 21. Jahrhundert Menschen in Pakistan versklavt werden. Die Eigentümer von Ziegelfabriken sind oft reich und einflussreich und werden kaum für solche Taten belangt. Die Arbeiter, bei denen es sich oft um Christen handelt, arbeiten als Sklaven ein Leben lang oft um Schulden bei ihren Arbeitgebern zurückzuzahlen, die über Generationen hinweg andauern. Oft werden sie von einer Fabrik an eine andere verkauft. Die Regierung kennt die Situation, doch es wurden nie ernsthafte Maßnahmen ergriffen”. (PA) (Fides 15/5/2014)


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