AFRIKA/NIGERIA - Caritas vermutet nach dem Attentat in Abuja ausländisches Interesse an einer Spaltung des Landes

Freitag, 2 Mai 2014

Abuja (Fides) – Bei dem gestrigen Anschlag im Bahnhof von Nyanya in der nigerianischen Hauptstadt Abuja wurden mindestens 19 Menschen getötet und rund 80 verletzt. Der Ort des Anschlags befindet sich in nur 50 Meter Entfernung vom Ort des Attentats, bei dem am vergangen 14. April 75 Menschen starben (vgl. Fides 14/4/2014).
Auch bei diesem Anschlag wird vermutet, dass er von Mitgliedern der islamistischen Boko Haram-Sekte verübt wurde, die deren Händen sich auch weiterhin die 100 Schülerinnen des Gymnasiums in Chibok im Stadt Borno befinden. Wie aus Presseberichten hervorgeht, sollen die Mädchen nach Kamerun und in den Tschad gebracht worden sein, wo sie gegen Bezahlung zwangsverheiratet wurden.
Unterdessen übt Caritas Nigeria Kritik am Vorgehen der Regierung gegen die Sekte: “Die Regierung sollte sich nicht auf eine Politik der Ablenkung beschränken, während sich die eigenen Sicherheitsbeamten gegenseitig beschuldigen”, heißt es in einer Verlautbarung des katholischen Hilfswerks. Caritas fordert in diesem Zusammenhang die Regierung auf, die Ursprünge des Phänomens der Boko Haram und die erneute Erstarkung ihres Gewaltpotentials in verschiedenen Teilen des Landes zu untersuchen und vermutet auch eine mögliche Unterstützung von Boko Haram aus dem Ausland: “Die hoch entwickelte Technik und die Menge der Waffen sowie die logistische Organisation der Aufständischen lässt vermuten, dass es sich um gut finanzierte und organisierte Operationen handelt, die das Potential lokaler Einrichtungen überschreiten”. Die nigerianische Regierung sollte nach Ansicht der Caritas “prüfen, ob die Vermutungen, dass einige Länder mit dem Potential Nigerias nicht zufrieden sind und das Land mit Blick auf die bevorstehende Wahl des Jahres 2015 spalten wollen”. (L.M.) (Fides 2/5/2014)


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