ASIEN/HEILIGES LAND - Direktor von Caritas Jerusalem: die Menschen freuen sich über die Aussöhnung zwischen Hamas und Fatah

Donnerstag, 24 April 2014

Ramallah (Fides) - “Die Menschen hier freuen sich sehr. Und die Palästinenser im Gazastreifen freuen sich noch mehr als wir”, so der palästinensische katholische Priester Raed Abusahlia, Generaldirektor von Caritas Jerusalem, zu der Stimmung unter der Bevölkerung nach der Ankündigung der Hamas und der politischen Kräfte, die mit der Palästinensischen Behörde in Verbindung stehen, die Palästina regiert.
Bei Gesprächen zwischen Vertretern der Hamas und der Fatah (der Partei des palästinensischen Präsidenten Abu Mazen) wurde die Bildung einer palästinensischen Einheitsregierung innerhalb der kommenden fünf Wochen vereinbart. Innerhalb von sechs Monaten sollen die Palästinenser einen neuen Nationalen Legislationsrat wählen. “Die Aussöhnung zwischen den politischen Lagern in Palästina”, so Pfarrer Raed, “führte zu negativen Reaktionen in Israel und den Vereinigten Staaten. Doch gerade die Spaltung in den Reihen der Palästinenser war ein Aspekt der zur Schwächung des Friedensprozesses beigetragen hat. Die ganze Welt fragte sich: Mit welcher Kraft können die Palästinenser zum Friedensprozess beitragen, wenn sie untereinander gespalten sind? Nur eine imperialistische Politik konnte glauben, dass man einen angeblichen Frieden ohne die Hamas und die Menschen in Gaza herbeiführen kann, nachdem das Unglück, dass in diesen Gebieten verursacht wurde, dazu führte dass sie zu einem Gefängnis unter freiem Himmel wurden, und von Armut, Wasser- und Strommangel gekennzeichnet sind und unter Umweltverschmutzung und militärischen Übergriffen Israels leiden“. Nach Ansicht des Priesters aus dem Lateinischen Patriarchat Jerusalem “wird der Weg zur wahren Aussöhnung noch lang und schwierig sein. Sie muss begleitet und bei den einzelnen Schritten beobachtet werden. Doch mich überraschen die Reaktionen der selbst ernannten ‘Demokraten’, die verhindern wollen, dass die Palästinenser ihre demokratischen Rechte durch freie Wahlen ausüben”. Nach Einschätzung des Direktors von Caritas Jerusalem müssen dabei auch die Stimmen aus den Reihen der Hamas berücksichtigt werden. Gleichzeitig sieht Pfarrer Raed einen Rückgang der Zustimmung der Wähler gegenüber der islamistischen Bewegung voraus, “nachdem sie die Ergebnisse erkannt haben, zu denen deren Vorgehen führt”. (GV) (Fides 24/4/2014).


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