AMERIKA/BOLIVIEN - Nach Protesten der Minenarbeiter ernennt Präsident Morales einen neuen Minister für den Bergbausektor

Mittwoch, 9 April 2014

La Paz (Fides) – Nach der Verabschiedung des neuen Gesetzes für den Bergbau in Bolivien in der vergangenen Woche kam es zu Protesten der Minenarbeiter, bei denen drei Menschen starben und Hunderte verletzt wurden, darunter Demonstranten uns Sicherheitsbeamte. Am Sonntag, den 6. April hatte Erzbischof Sergio Gualberti von Santa Cruz Regierung und Gewerkschaftsvertreter dazu aufgefordert, weise und klug zu handeln und auf eine Auseinandersetzung zu verzichten, damit weitere Todesfälle verhindert werden können. Erzbischof Gualberti hatte in diesem Zusammenhang unter anderem auch an die jüngste Botschaft der Bolivianischen Bischofskonferenz erinnert, in der es heißt: "unsere Gesellschaft muss die immer offensichtlicher werdende Korruption in der Verwaltung der Justiz bekämpfen, die den sozialen Zusammenhalt gefährdet und zu Unsicherheit führt".
Nach dem Eingreifen des Erzbischof und angesichts der in Aussicht gestellten Möglichkeit eines Treffens mit Präsident Morales hatten die Minenarbeiter ihre Protestkundgebungen eingestellt. Unterdessen ernannte Präsident Morales gestern einen neuen Minister für den Bergbausektor und nannte in diesem Zusammenhang “verborgene Interessen” in den Reihen der Mitarbeiter des scheidenden Ministers. Er betonte auch, dass Ermittlungen im Hinblick auf Verträge zwischen Kooperativen und privaten Unternehmen stattfinden werden, nachdem die Regierung insgesamt 42 Verträge mit multinationalen Unternehmen für illegal erklärte. Umgehend nach der Ernennung des neuen Ministers wurden auch die Büros der "Corporacion Minera Boliviana" versiegelt, wo eine interne Buchhaltungsprüfung stattfinden soll. Nach Angeben der einheimischen Prässe wird das Morales die Minenarbeiter am morgigen 10. April treffen. (CE) (Fides, 09/04/2014)


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