ASIEN/PAKISTAN - Christliches Ehepaar wegen Blasphemie zum Tode verurteilt: Anwälte wollen Berufung einlegen

Montag, 7 April 2014

Lahore (Fides) – In Pakistan gable es ein weiteres Todesurteil gegen Christen: ein christliches Ehepaar Shafqat Emmanuel und Shagufta Kausar, wurde am 4. April von einem Gericht in Toba Tek Singh wegen angeblicher Blasphemie zum Tode verurteilt, sie sollen per sms blasphemische Inhalte versandt haben. Die beiden waren im Juli 2013 in Gojra festegnommen worden (vgl. Fides 23/7/2013). Erst vor wenigen Tagen war der Christ Sawan Masih ebenfalls wegen Blasphemie zum Tode verurteilt worden.
P. Aloysius Roy, der Obere der pakistanischen Provinz der Oblaten von der Makellosen Jungfrau Maria (OMI) kommentiert gegenüber Fides das jüngste Urteil: “Wir sind ernsthaft besorgt. Fälle wie diesen gibt es oft und sie bringen großes Leid mit sich. Obschon bisher noch keine Lösung in Aussicht ist, beten wir weiterhin dafür, dass es eine solche geben wird. Wir bringen unsere Verbundenheit mit den Angeklagten zum Ausdruck, doch die Christen versuchen dabei nicht allzu viel Aufsehen zu erregen, da der Alltag bereits schwierig ist und wir vor allem darauf achten müssen, dass wir überleben. Christen haben Angst und sind sehr vorsichtig”. Die Oblaten betreuen in ganz Pakistan insgesamt 10 Pfarreien in vier Diözesen, die sich “vor allem mit dem Problem der Ungerechtigkeit konfrontiert sehen, die den christlichen Gläubigen jeden Tag widerfährt”. “Von der Regierung erwarten wir die Achtung der Legalität und der rechtsstaatlichen Prinzipien sowie der Kultfreiheit, wie sie von der Verfassung vorgesehen ist”, so der Provinzobere weiter.
Wie Farrukh Saif von “World Vision in Progress” (WVIP) mitteilt, liegen keine Beweise für das jüngste Todessurteil gegen das christliche Ehepaar vor, weshalb die Anwälte einen Berufungsantrag beim Hohen Gericht einreichen werden. (PA) (Agenzia Fides 7/4/2014)


Teilen: