ASIEN/SYRIEN - Bischof Audo: psychische Belastung durch den Krieg erfordert spezifische Hilfsprogramme der Caritas

Montag, 17 März 2014

Aleppo (Fides) – Der anhaltende Konflikt erfordere von der Caritas das Eingehen auf neue Notsituationen, so der Präsident von Caritas Syrien und chaldäische Bischof von Aleppo Antoine Audo in einem Bericht zur jüngsten Arbeitstagung der Caritas-Mitarbeiter in Harissa Anfang März.
“Erstmals”, so der chaldäische Bischof, “haben die Mitarbeiter der sechs syrischen Caritasregionen an einer gemeinsamen Tagung teilgenommen: es waren insgesamt etwa einhundert. Dadurch konnten wir uns bewusst werden wie viel Arbeit wir in dem verwüsteten land leisten und es hat die neuen Erfordernisse der Menschen gezeigt, auf die wir eingehen müssen”. Es geht angesichts des anhaltenden Konflikts nicht mehr nur um das reine Überleben. “Neben der Verteilung von Lebensmitteln, Medikamenten und anderen Hilfsmitteln”, so Bischof Audo “gibt es für uns zwei neue Arbeitsbereiche: die psychisch-soziale Begleitung und Arbeitsbeschaffungsprogramme für junge Syrer vor allem in ländlichen Gebieten”.
Dabei will Caritas an erster Stelle Kindern, Frauen und Jugendlichen helfen, auch unter psychologischen Gesichtspunkten die Tragödie, die sie seit drei Jahren erleben, zu bewältigen. “Individuelle Verhaltensweisen”, so der Bischof, “vervielfältigen die Zeichen eines geistigen inneren Zusammenbruchs. Wir laufen Gefahr, dass es Generationen von Kindern und Jugendlichen geben wird, die unter diesen Belastungen ihr Leben lang leiden werden. Deshalb haben wir beschlossen, uns künftig auch im Bereich der Arbeitsplatzbeschaffung und der psychischen Begleitung aktiv einzusetzen. Doch dafür müssen unsere Mitarbeiter ausgebildet werden. Unser Hilfswerk, unsere Mitarbeiter konnten sich vor einem Jahr noch nicht vorstellen, dass es eine humanitäre Notlage dieses Ausmaßes geben würde”.
Bei ihrer Arbeit zählt Caritas Syrien auf die Unterstützung der Caritaseinrichtungen anderer Länder (Italien, USA, Deutschland, Frankreich). Unterdessen hat die Versammlung der katholischen Bischöfe Syriens, die am 12. März in Beirut tagte beschlossen, dass die Kollekten am ersten Sonntag im Juni der Caritas zur Verfügung gestellt werden sollen. (GV) (Fides 17/3/2014).


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