ASIA/INDIEN - Internationaler Tag der Frauen: Wo die Geburt eines Mädchens ein “Unglück” ist

Freitag, 7 März 2014

Anantapur (Fides) – Frauen in Indien werden achtmal öfter misshandelt als in anderen Eilen der Welt. Körperliche Misshandlung wird im Land als „Recht des Ehemanns“ betrachtet. Fast die Hälfte der Misshandlungsfälle betreffen Mädchen im Alter zwischen 5 und 10 Jahren. Wegen der Mitgift werden jedes Jahr zwischen 25.000 und 100.000 Frauen ermordet. Anlässlich des Internationalen Tags der Frauen weist die 1969 gegründete Stiftung Vicente Ferrer, die sich um die Lösung der Probleme der ländlichen Region Anantapur bemüht, auf die dramatische Situation der Frauen in Indien hin. Wie der Vorsitzende der Stiftung betont, werden junge Frauen aus Familien, die sich keine Mitgift leisten können misshandelt oder ermordet. Alleinstehenden und geschiedenen Frauen oder Waisen geht es noch schlechter. In Familien mit vielen Kindern werden Mädchen oft zur Prostitution und im Fall einer Schwangerschaft zur Abtreibung gezwungen. In den vergangenen Jahrzehnten wurden 12 Millionen weibliche Föten abgetrieben. Die Geburt eines Mädchens wird als “Unglück” für die Familie betrachtet. (AP) (Fides 7/3/2014)


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