AFRIKA/ÄGYPTEN - Al- Sisi bestätigt Kandidatur für das Präsidentenamt: Bischof Fahim Hanna glaubt an Zustimmung aus der Bevölkerung bezieht im Namen der Kirche aber keine Position

Donnerstag, 6 Februar 2014

Minya (Fides) – Der Oberbefehlshaber der ägyptischen Streitkräfte Abdel Fattah al-Sisi bestätigte offiziell seine Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl im kommenden April. “Ich habe keine andere Wahl, als auf den Ruf des ägyptischen Volkes zu antworten”, so al-Sisi in einem Interview mit der in Kuwait erscheinenden Tageszeitung „al-Seyassah“.
“Die offizielle Bekanntgabe der Kandidatur von al-Sisi”, so der koptisch-katholische Bischof von Minya Boutros Fahim Awad Hanna “ist für das ganze Land sehr wichtig, nicht nur für die Christen. Im vergangenen Jahr spielte al-Sisi eine Schlüsselrolle bei der Verwirklichung der für Ägypten festgelegten Roadmap auf dem Weg aus der Krise. Seine Stellungnahmen und seine Entscheidungen wurden von einem Großteil der Bevölkerung geschätzt. Die wachsende Zustimmung, die ihn umgibt ist auf allen Plätzen des Landes spürbar und wird auch von den Medien registriert”. Dass al-Sisi aus den Reihen des Militärs stammt, beeinträchtigt nach Ansicht von Bischof Fahim Hanna nicht die demokratische Legitiämität seiner Kandidatur. “Al-Sisi”, so der koptisch-katholische Bischof von Minya “wird von seinen militärischen Ämtern und vom Amt des Verteidigungsministers zurücktreten. Als ägyptischer Staatsbürger hat er wie alle anderen das Recht, sich aufstellen zu lassen. Wichtig ist, dass es andere kompetente Kandidaten gibt, die sich für das Amt bewerben, damit es eine wirklich demokratische Wahl wird. Al-Sisi und andere Kandidaten, werden ihr eigenes Programm vorstellen und die Bürger werden sich entscheiden”.
Bischof Fahim Hanna ist der Meinung, dass ein Sieg al-Sisis bei der bevorstehenden Präsidentschaftswahl auch nicht als Versuch der versteckten Bildung eines Militärregimes betrachtet werden: “Nach allem, was in den vergangenen Jahren geschehen ist”, so der koptisch-katholische Bischof gegenüber dem Fidesdienst, “wird nur der vom Volk unterstützt werden, der auf der Grundlage der Prinzipien der Gerechtigkeit und unter Achtung der Verfassung und der demokratischen Methoden regiert”. “Als Kirchenvertreter, zumindest als Vertreter der katholischen Gemeinden”, so Bischof Fahim Hanna “sollten wir den Gläubigen keinen Kandidaten empfehlen. Jeder Gläubige wird frei und nach dem eigenen gewissen entscheiden, auf der Grundlage des Programms, das ihn überzeugt. Als Bischöfe sollten wir diskret bleiben und damit man uns nicht vorwirft, dass wir als Kirche politische Manöver unterstützen”. (GV) (Agenzia Fides 6/2/2014).


Teilen: