ASIEN/SYRIEN - Kurden proklamieren autonome Regierung im Nordosten Syriens: drei Christen unter den 20 Ministern

Mittwoch, 22 Januar 2014

Qamishli (Fides) – Im Vorfeld der internationalen Friedenskonferenz für Syrien in Genf wurde ein weiterer Schritt im Hinblick auf die Schaffung einer neuen politischen Einheit im Nordosten Syriens unternommen und die Bildung einer autonomen Regierung bestehend aus 20 Ministern angekündigt. Wie Beobachter gegenüber Fides betonten, handelt es sich bei drei der neuen Minister um Christen, die jeweils das Ministerium für Wirtschaft und für Gemeinwesen und die Kommission für Menschenrechte leiten werden. Die Regierung unter Akram Hissou wird ihren Sitz in Qamishli haben und für eine Region zuständig sein, in der sich auch die Stadt Hassakè befindet.
Teil der neuen Regierung sind auch ein Außen-, ein Justiz-, ein Verteidigungs- und ein Bildungsministerium. Die Regierung will innerhalb der kommenden vier Monate Neuwahlen organisieren. Die Mehrheit in der Regierung stellt die kurdische Partei der Demokratischen Union (PYD), die sich, was die politische Ausrichtung anbelangt, auf einer Linie mit der türkischen PKK befindet.
Der jüngste Schritt trägt zu einer weiteren Konsolidierung bei der Vorherrschaft der politischen und militärischen Organisationen der Kurden in einer mehrheitlich von Kurden bewohnten Region. In den vergangenen Tagen war die Bitte kurdischer Vertreter mit einer eigenen Delegation an der Konferenz Genf-2 teilzunehmen abgelehnt. (GV) (Fides 22/1/2014).


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