AFRIKA/ZENTRAFRIKANISCHE REPUBLIK - Bischof Nzapalainga: “Christen müssen vom Geist Gottes beseelt sein und sollen nicht töten”

Montag, 16 Dezember 2013

Bangui (Fidesdienst)- “Viele Christen denken an Rache, doch Christen sollen vom Geist Gottes beseelt sein und sollen nicht töten”, so Erzbischof Dieudonné Nzapalainga von Bangui zu den Rund 1.500 Gottesdienstteilnehmern in der Pfarrei Saint-Charles Lwanga am Sonntag den 15. Dezember. In seiner Predigt forderte Erzbischof Nzapalainga die Gläubigen auf, dem Beispiel Nelson Mandelas zu folgen, wenn es darum geht, Spaltungen zu überwinden und den Frieden wieder zu finden.
Nach Ausschreitungen zwischen den so genannten “Anti-Balaka” Milizen und ehemaligen Rebellen des Seleka-Bündnisses, bei denen in der Zentralafrikanischen Republik hunderte Menschen gewaltsam ums Leben kamen, wird befürchtet, dass das Land in die Spirale des interreligiösen Konflikts zwischen Christen und Muslimen geraten könnte. Erzbischof Nzapalainga versucht dies zu verhindern, indem er die Menschen in allen Teilen der Stadt, oft auch in Begleitung eines Imam besucht und Hilfsmittel an Flüchtlinge verteilt.
Unter anderem besuchte der Erzbischof auch das Kloster Notre Dame du Mont Carmel in Bangui, wo 2000 Vertriebene untergebracht sind. “Für die Menschen war es als ob der Papst persönlich gekommen wäre”, so der Obere der Ordensgemeinschaft, P. Federico Trinchero. “Der Bischof kam mit einem Imam zu uns ins Kloster und hielt eine kurze aber beeindruckende Ansprache, in der er alle zu Frieden, Aussöhnung und Vergebung aufforderte. Auch der Imam hielt eine ähnliche Ansprache”.
“Wir wollen und müssen in Frieden zusammenleben. Unser kleiner Karmel möchte nichts anders sein als das: ein kleine Funke des Friedens im großen Feuer der Gewalt” so P. Federico abschließend. (L.M.) (Fidesdienst 16/12/2013)


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