ASIEN/SYRIEN - Erzbischof Hindo: Kirchenvertreter dürfen Christen nicht auffordern, zu den Waffen zu greifen

Mittwoch, 11 Dezember 2013

Hassaké (Fidesdienst) - “Als Vertreter der Kirche dürfen wir Christen nicht dazu auffordern, zu den Waffen zu greifen und am Konflikt teilzunehmen. Wir dürfen solche Dinge nicht sagen, dies ist unsinnig. Es verstößt gegen das Evangelium und die christliche Lehre“, so der syrisch katholische Erzbischof Jacques Behnan Hindo von Hassakè-Nisibi zum Fidesdienst. Vor kurzem hatte der griechisch-orthodoxe Bischof Lukas el-Khoury die Ansicht vertreten, dass “jeder junge Christ, der in der Lage ist, mit Waffen umzugehen, dies zum Schutz Syriens, seiner Kirchen und Klöster, tun sollte”, denn “angesichts dessen, was dem syrischen Volk widerfährt, dürfen wir nicht untätig bleiben”.
“In der gegenwärrigen Situation, sollte jeder Mensch, auch der Christ, seine Entscheidungen frei und nach dem eigenen Gewissen treffen“, so Erzbischof Hindo, doch die Kirche als solche darf niemandem den Weg der Waffen und der Gewalt aufzeigen, den dies widerspricht der Lehre des Evangeliums. Mir wurden von der Regierung bereits im vergangenen Jahr 700 Kalaschnikow-Gewehre angebeoten, die ich unter den Chrsiten in Hassakè verteilen sollte und weitere Tausend waren für die Chrsiten in Qamishli bestimmt. Das habe ich agelehnt. Wir sind gegen Gewalt, woher auch immer sie kommt“. Die tragische Situation in Syrien und auch gezielte Angriffe auf Christen können nach Ansicht des Erzbischofs manchmal zu unüberlegrten Reaktionen führen: “Wir sind alle unter Druck und derzeit machen wir uns Sorgen um die Schwestern, die aus Maalula entführt wurden. Doch als Hirten müssen wir unser Volk trösten und darauf bestehen, dass bestimmte Dinge immer gelten, unabhängig von der Situation, in der wir uns befinden“. Außerdem, so der syrisch-katholische Erzbischof abschließend, “besteht bei derart unüberlegten Erklärungen das Risiko, dass wir damit die Christen in Gefahr bringen”. (GV) (Fidesdienst 11/12/2013).


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