ASIEN/LIBANON - Pfarrer Karam zum Selbstmordattentat in Beirut: Sektiererische Gewalt infiziert den ganzen Nahen Osten

Dienstag, 19 November 2013

Beirut (Fidesdienst) – Über 20 Menschen kamen bei einem Selbstmordattentat in der Nähe der iranischen Botschaft im Süden von Beirut ums Leben. Insgesamt sollen nach ersten inoffiziellen Angaben 23 Menschen getötet worden sein, fast 150 wurden verletzt. Wie libanesische Sicherheitskräfte aufgrund der ersten Ermittlungen mitteilen, soll ein erster Anschlag von einem Selbstmordattentäter auf einem Motorrad verübt worden sein. Wenig später explodierte ein mit Sprengsätzen beladenes Auto.
Die iranische Botschaft in Beirut teilte in einer Verlautbarung mit, dass sie nicht Ziel des Attentats war. Doch unter den Opfern befindet sich auch der Kulturattache der Botschaft Ibrahim Arsari. In derselben gegen, die als Hochburg der schiitischen Hishbollah-Bewegung bekannt ist hatten sunnitische Dschihadisten bereits in den vergangenen Monaten Attentate auf schiitische Ziele verübt, während Hishbolla-Milizen in Syrien weiterhin die Regierungsarmee im Kampf gegen die Rebellen unterstützen.
“Leider”, so Pfarrer Paul Karam, Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke im Libanon zum Fidesdienst, “handelt es sich bei dem heutigen Attentat nicht um einen Einzelfall. Die sektiererische Gewalt verfolgt ein Ziel: sie will den ganzen Nahen Osten entflammen. Derzeit befinden sich vor allem der Libanon und der Irak im Kreuzfeuer. Wenn, es darum geht, die eigenen irrsinnigen Pläne zu verfolgen, scheuen sie auch vor Morden an Kindern, die zur Schule gehen oder an Erwachsenen, die von der Arbeit nach Hause kommen, nicht zurück. Uns Christen macht die Trauer unseres Volkers sehr bestürzt und wir werden auch in Zukunft betonen, dass solche Anschläge auf keinen Fall mit religiösen Gründen gerechtfertigt werden dürfen”. (GV) (Fidesdienst 19/11/2013)


Teilen: