AFRIKA/KAMERUN - Französischer Priester von Boko Haram entführt: Amtsvorgänger schildert die Lage in der Region

Freitag, 15 November 2013

Yaoundé (Fidesdienst)- Der am Abend des 13. November aus seiner Pfarrei in Nguetchewe verschleppte französische Priester Georges Vandenbeusch (vgl. Fides 14/11/2013) befindet sich in den Händen der Boko Haram und wurde nach Nigeria gebracht. Dies bestätigken die zuständigen Behörden in Kamerun.
Mit dem Fidesdienst spricht der frühere Pfarrer von Nguetchewe, Felice Cantoni aus der italienischen Diözese Como, über seinen Nachfolger: “Pfarrer Georges Vandenbeusch übernahm meine Stelle, als ich die Pfarrei Nguetchewe im Jahr 2011 verließ. Wir waren eineinhalb Jahre lang in Kontakt, während ich eine neue Pfarrei in der Nähe der Grenze zu Nigeria aufbaute. Pfarrer Georges Vandenbeusch ist ein guter Priester”, so Pfarrer Cantoni zum Fidesdienst.
“Auch mich wollte man töten, doch damals handelte es sich nicht um Mitglieder der Boko Haram, sondern um Banditen, die eine Ordensfrau bestehlen wollten”, so Pfarrer Felice Cantoni zur Lage in der Region. “Ich hatte die Schreie der Schwester gehört und ging aus dem Haus, um nachzusehen, was passiert war. Da Schoss einer der Banditen auf mich und die Kugel hat nur knapp meinen Kopf verfehlt”.
“Wir befinden uns hier an der Grenze zu Nigeria, doch bisher trieben nur einheimische Banditen hier ihr Unwesen. Die Mission der Schwestern von der Heiligen Familie von Bordeaux wurde mehrmals ausgeraubt. Leider musste ich auch arme Bauern begraben, die ermordet wurden, weil sie sich gegen Viehdiebstahl wehren mussten” so der italienische Geistliche.
“Heute haben wir es mit der islamistischen Boko-Haram-Sekte zu tun, die bereits vor einigen Monaten eine französische Familie entführte (und später wieder freiließ). Doch die Auswirkungen des Konflikts bekommen wir auch durch die Anwesenheit von Flüchtlingen zu Spüren, die hier vor der Gewalt der Sekte Zuflucht suchen”, so Pfarrer Cantoni weiter.
“Ich beten für die baldige Freilassung von Pfarrer Georges Vandenbeusch und dafür dass er unversehrt bleiben möge. (L.M.) (Fidesdienst 15/11/2013)


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