AFRIKA/NIGERIA - Abgeordnete bringen Untersuchung zur Abwicklung der Erdölgeschäfte auf den Weg

Mittwoch, 13 November 2013

Abuja (Fidesdienst) – Nigerianische Abgeordnete brachten eine Untersuchung zur Tätigkeit der staatlichen Erdölgesellschaft Nigerian National Petroleum Corporation (NNPC) auf den Weg, die den Verkauf des nigerianischen Erdöls an ausländische Käufer abwickelt. Die Initiative gründet auf der Veröffentlichung der schweizer Nichtregierungsorganisation “The Berne Declaration”, die mangelnde Transparenz bei den nigerianischen Erdölexporten und beim Import von Erdölprodukten anprangert.
In dem Bericht mit dem Titel “Swiss traders’ opaque deals in Nigeria” wird die NNPC als “undurchsichtigste Erdölgesellschaft weltweit” bezeichnet, was damit begründet wird, dass diese seit 2005 keinen detaillierten Finanzbericht vorlegt. Dabei wird auch daran erinnert, dass Nigeria, obschon es ein wichtiges Erdölförderland ist, Benzin einführen muss, weil die eigenen Raffinerien baufällig sind. Sowohl bei der Produktion als bei der Exportation von Erdöl als auch bei der Erdölverarbeitung arbeitet die NNPC mit Trading-Gesellschaften mit Sitz in der Schweiz zusammen.
Nigeria verkaufe Erdöl über Niederlassungen der NNPC auf den Bermudas zu Preisen, die unter dem Marktwert liegen, an zwei Trading-Gesellschaften mit Sitz in Genf. Die beiden Gesellschaften veerkauften hingegen das Rohöl zu internationalen Marktpreisen weiter. Wer kassierte die Differenz ein, fragen sich die Autoren des Berichts. Während zwischen 2009 und 2011 die nigerianische Regierung unterdessen 6,8 Milliarden Dollar für die Subventionierung der Benzinpreise ausgab.
Die nigerianischen Bischöfe hatten bereits in der Vergangenheit mehrmals auf Misstände im Zusammenhang mit der Förderung von Erdöl hingewiesen und beklagt, dass Gewinne nicht der Bevölkerung zugute kommen. (vgl. Fides 13/11/2006, 28/12/2006 und 16/1/2012). (L.M.) (Fidesdienst 13/11/2013)


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