ASIEN/SYRIEN - Bischof Hindo: Niemand will einen „kurdischen Staat“ in der Provinz Jazira

Freitag, 11 Oktober 2013

Hassaké (Fidesdienst) – „Die einzigen, die eine autonome Region unter kurdischer Leitung im Norden Syriens wünschen sind die Milizionäre der PKK unter Leitung von Abdullah Ocalan. Doch diese Pläne werden nicht einmal von den anderen Kurden unterstützt. Und noch viel weniger von den anderen muslimischen und nichtchristlichen Stämmen“, so der syrisch-katholische Bischof Benhnam Hindo zum Fidesdienst über die Reaktion der Einheimischen im Hinblick auf die mögliche Schaffung einer autonomen Region im Nordosten Syriens, wo die Regierung de-facto die Kontrolle verloren hat und kurdische Gruppen in der Überzahl sind.
Vor Kurzem hatte Demokratische Kurdische Partei (PYO), der syrische Zweig der der Partiya Karkeren Kurdistan (PKK), die Absicht geäußert eine autonome kurdische Region in der syrischen Provinz Jazira auszurufen, die die syrischen Medien bereits mit der kurdischen Bezeichnung Rojava betiteln. „Bei den Versammlungen der Ausschüsse, in denen die Anführer der verschiedenen ethnischen und religiösen Gemeinschaften vertreten sind“, so Erzbischof Hindo von Hassakè-Nisibi, „haben wir eine konstituierende Versammlung und eine Volksversammlung, die die Autonomie der Region ausrufen soll, bereits abgelehnt. Auch die meisten Kurden sind nicht mit einer autonomen politischen Einheit einverstanden, wo die Führung von einer vorherrschenden ethnischen oder religiösen Gruppe ausgeübt wird. Man könnte sich höchsten eine Konföderation der lokalen Gemeinschaften vorstellen, die neue Beziehungen zur Zentralregierung in Damaskus aufnimmt. In der Vergangenheit wurden die Ressourcen der Provinz von der Zentralregierung stets nur ausgebeutet. Dies darf nicht wieder geschehen“. Erzbischof Hindo ordnet die von der PKK angestrebte Autonomie in den Kontext des derzeitigen Konflikts ein: „In dieser Region Syriens kämpfen die kurdischen Milizen der PKK gegen die islamistischen Gruppen der Al-Kaida. Dafür zahlen sie einen hohen Pries, weshalb sie sich für die gebrachten Opfer früher oder später auch eine Entschädigung auf politischer Ebene erhoffen“. (GV) (Fidesdienst, 11/10/2013)


Teilen: