AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Umsiedlung von Flüchtlingen führt zu weiteren Spannungen in Nordkivu

Mittwoch, 9 Oktober 2013

Kinshasa (Fidesdienst) – Die Spannungen im Nordkivu (im Osten der Demokratischen Republik Kongo) nehmen zu, nachdem ohne Absprache mit den einheimischen Behörden Flüchtlinge aus Tansania in die Region umgesiedelt wurden. Wie Beobachter dem Fidesdienst mitteilen, handelt es sich dabei um etwa „tausend ruandische Flüchtlinge“, die in Begleitung ruandischer Soldaten und ihrer Verbündeten der Rebellenbewegung M23 in Rutshuru angesiedelt wurden.
Junge Männer aus den Flüchtlingsfamilien sollen in Chanzu eine militärische Ausbildung erhalten und die M23 soll Listen über die leer stehenden Wohnungen und das Ackerland der Einwohner der Region erstellen, die zuvor zur Flucht gezwungen worden waren. Es wird befürchtet, dass man dieses Eigentum ohne Entschädigung an die bisherigen Einwohner an die Neuankömmlinge weitergeben will.
„Die M23 versucht die Bürger zu täuschen und gibt vor, dass es sich um kongolesischen Flüchtlinge handelt, die aus Ruanda zurückkehren, während das UN-Flüchtlingshochkommissariat bisher keine Kongolesen aus Ruanda zurückgeführt hat“, so die Beobachter.
Unterdessen berichtet die Tageszeitung „Le Potentiel“, dass Verhandlungen, die in Kampala (Uganda) zwischen Vertretern aus Kinshasa und Kigali stattfanden gescheitert sein sollen und es zu einem offenen Konflikt zwischen den beiden Ländern kommen könnte. In der ugandischen Hauptstadt sollte eine Lösung für die Konfliktbeladenen Beziehungen der Demokratischen Republik Kongo mit den Nachbarländern Uganda und Ruanda gefunden werden, denen die Regierung in Kinshasa vorwirft, sie seien für die Instabilität in den kongolesischen Grenzregionen mitverantwortlich, da sie Guerillagruppen unterstützen, die dort aktiv sind. (LM) (Fidesdienst, 09/10/2013)


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