ASIEN/SYRIEN - Melkitische Bischofsresidenz in Aleppo mit Granaten beschossen: Bischof fordert Waffenstillstand

Freitag, 20 September 2013

Aleppo (Fidesdienst) – Im belagerten Aleppo werden auch kirchliche Einrichtungen unter Beschuss genommen. Wie der melikitische Erzbischof Jean-Clement Jeanbart von Aleppo dem Fidesdienst berichtet, wurde die griechisch-katholische Bischofsresidenz „von zwei Granaten getroffen… es gab keine Opfer, weil die Einrichtung nachts angegriffen wurde“. „Die Stadt erstickt und die Situation spitzt sich von Tag zu Tag zu. Wie fühlen uns in eine Falle und wissen nicht, wie dies alles enden wird. Die Waren werden knapp oder sind sehr teuer und das alltägliche Überleben wird für die Menschen zunehmend schwieriger“, so der Erzbischof weiter. „Viele Gläubige fliehen und wandern aus, was auch an den Küsten Europas sichtbar wird“, klagt Erzbischof Jeanbart, „Seit zwei Jahren versuchen wir die Menschen zu trösten und moralischen Beistand zu leisten, doch je mehr Zeit vergeht, um so schwerer wird es, sie zum Bleiben zu bewegen“. „doch wir Christen in Syrien haben eine Mission: die Mission des Dialogs, des Friedens, der Aussöhnung, des Erhalts des Glaubens, der Hoffnung und der Nächstenliebe. Und wir wollen dieser Mission treu bleiben“.
Doch die Voraussetzung dafür wäre ein Waffenstillstand. In einem heute von der britischen Tageszeigung veröffentlichten „The Guardian“ Interview erklärt der stellvertretende syrische Regierungschef Qadri Jamil, dass „der Konflikt sich in einer Art Stillstand befindet, weil weder das Regime noch die Opposition einen Sieg herbeiführen können“. In diesem Zusammenhang schlägt er „einen Waffenstillstand und den Beginn eines politischen Friedensprozesses“ vor. Dem stimmt auch die katholische Kirche in Syrien zu: „Wir befürworten einen Waffenstillstand und jeden Schritt, der dazu dient, die Gewalt zu beenden und eine friedliche Lösung herbeizuführen“, so Erzbischof Jeanbart zum Fidesdienst, „Wenn sich die Konfliktparteien dazu verpflichten, die Waffen schweigen zu lassen, dann wäre dies ein Hoffnungsschimmer“. Doch „derzeit gibt es unzählige bewaffnete Gruppen die unkontrolliert und nicht kompromissbereit sind“. „Trotzdem hat die internationale Staatengemeinschaft die Pflicht, es zu versuchen, damit das große Leid der syrischen Bevölkerung, das seit zweieinhalb Jahren andauert, beendet wird. (PA) (Fidesdienst, 20/09/2013)


Teilen: