ASIEN/IRAK - Wahl in Kurdistan: Christen stellen sich für unterschiedliche Listen auf

Mittwoch, 18 September 2013

Erbil (Fidesdienst) – Für die Regionalwahl in Kurdistan am kommenden 21. September kandidieren sich Christen mit unterschiedlichen Wahllisten. Der Versuch christlichen Kandidaten auf einheitlichen Listen aufzustellen ist nur teilweise gelungen. Wie aus Informationen hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegen, haben sich die meisten christlich inspirierten Parteien – darunter die National Assyrische Partei und der Chaldäische Nationalrat – im Bündnis der chaldäische, assyrischen und syrisch-orthodoxen Organisationen unter Vorsitz des assyrischen Christen Emmanuel Koshaba zusammengeschlossen. Hinzu kommen die Rafdein-Partei, die mit der assyrischen demokratischen Bewegung unter Yunadam Kanna verbündet ist, und die „Partei der zwei Flüsse“ unter Vorsitz von Kalita Shaba. Weitre christliche Kandidaten – vorwiegend armenische Christen – lassen sich individuell unterschiedlich auf verschiedenen Listen aufstellen.
Die Blüte der Parteien christlicher Prägung geht jedoch auch mit der Gefahr eine Spaltung auf ethnischer Basis einher, die seit jeher die politische Beteiligung der Christen in der Zeit nach dem Ende des Saddam-Regimes kennzeichnet. Insgesamt 2.803.00 wahlberechtigte Iraker werden insgesamt 111 Vertreter für die vierte Legislaturperiode des Regionalparlaments im irakischen Kurdistan wählen. Das „Quoten-System“ zum Schutz ethnischer und religiöser Minderheiten behält Christen 6 Sitze vor (5 für chaldäische, assyrische und syrisch-orthodoxe Kandidaten und einen Sitz für armenische Christen) und weitere 6 für turkmenische Kandidaten.
Christliche Kandidaten für einen Abgeordnetensitz im Regionalparlament von Kurdistan setzen sich insbesondere für die Entwicklung sozialer Dienstleistungen in den Städten und Dörfern der Ninive-Ebene und den Erhalt des demographischen Gleichgewichts in der Region ein, in der viele Christen leben. (GV) (Fidesdienst, 18/09/2013)


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