ASIEN/INDIEN - Kirchliche Schulen streiken aus Protest gegen Überfall auf die „Christ Church“

Dienstag, 17 September 2013

Kalkutta (Fidesdienst) – Kirchliche Schulen im Staat Westbengala bleiben am 19. September aus Protest gegen Übergriffe auf eine christliche Kirche in der Nähe von Kalkutta. Wie Beobachter aus Kreisen der Ortskirche berichten, wurde der Beschluss bei einer Krisensitzung des Verbandes christlicher Schulen gefasst, in der sich kirchliche Schulen verschiedener Konfessionen zusammenschließen. Der Streik der christlichen Schulen, heißt es in einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt, soll die zivilen Behörden auf das Problem aufmerksam machen und garantieren, dass christliche Schulen ihre didaktische und erzieherische Tätigkeit ungestört ausüben können. Christliche Schulen in Indien werden von Schülern verschiedener Religionen und Gesellschaftsschichten besucht.
Am 12. September wurde die „Christ Church“, eine vor rund 130 Jahren in einem Vorort von Kalkutta gegründete Mädchenschule, von einer aufgebrachten Menschenmenge überfallen, die die Rektorin für den Tod einer Schülerin verantwortlich machte, die Opfer einer Mobbing-Aktion älterer Schülerinnen geworden war. Bei dem Überfall wurde die Schule verwüstet, Klassenräume geplündert, Computer und Lehrmaterial beschädigt und die Rektorin Helen Sarkar gezwungen sich öffentlich zu entschuldigen und ihren Rücktritt einzureichen. Auf Betreiben der aufgebrachten Menschenmenge wurde die Rektorin von der Polizei festgenommen. Die anglikanische Kirche von Nordindien (CNI), in deren Trägerschaft sich die Schule befindet, hat beschlossen das Institut auf unbestimmte Zeit zu schließen. Unterdessen demonstrieren Schüler und Lehrer vor den geschlossenen Schultoren im Zeichen der Solidarität mit der Schulleitung. Unterdessen will sich der Verband christlicher Kirchen beim Gouverneur des indischen Staates Westbengala, M.K. Narayanan Beschwerde im Hinblick auf das Vorgehen der Polizei und der Behörden einlegen. (PA) (Fidesdienst, 17/09/2013)


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