ASIEN/SYRIEN - Erzbischof Marayati: „Keine guten Zeichen für Christen“

Freitag, 13 September 2013

Aleppo (Fidesdienst) – „Weder von den vielen Gruppen, aus denen sich die Opposition zusammensetzt, noch von den Dschihadisten oder von allen anderen gibt es Zeichen, die Christen ermutigen würden. Aus diesem Grund denken viele Christen auch wenn es zu einem Waffenstillstand kommen sollte nur noch an Flucht“, so der armenisch-katholische Erzbischof von Aleppo, Boutros Marayati die Angst und die Gefühle der Christen in der Stadt im Norden von Syrien, die seit Monaten von Gegnern des Assad-Regimes belagert wird. Nach Aussage des Erzbischofs hat der Angriff auf das Dorf Maalula „auch symbolischen Wert. Man muss sich fragen, warum es nicht früher geschehen ist“. Die Möglichkeit einer militärischen Aktion unter US-amerikanischer Leitung, so Marayati, „hat weiteren Anlass zur Angst gegeben. Man braucht nur daran zu denken, was passieren würde, wenn ein Chemiewaffenlager bombardiert würde… Nun scheint eine solche Aktion ausgesetzt zu sein, doch es ist weiterhin alles finster: dieser Krieg hat in Syrien nicht nur Steine und Gebäude verwüstet, sondern auch die Herzen. Es gibt keine Hoffnung mehr, dass wir zu einem friedlichen Zusammenleben zurückkehren, so wie es früher war“.
Die verschiedenen Glaubensgemeinschaften in Aleppo waren de Aufforderung von Papst Franziskus zum Friedensgebet gefolgt und hatten sich bereits am Freitag, den 6. September, zu Gebeten versammelt. Viele verfolgten das Gebet auf dem Petersplatz am Bildschirm mit und viele hörten die Ansprache des Papstes beim Angelusgebet, bei dem er „kommerzielle Kriege“ und Waffenhandel beklagte. „Der Papst hat klar und unmissverständlich gesprochen und gesagt, was zu sagen war“, so Erzbischof Marayati, „doch diejenigen, in deren Händen das Schicksal der Welt liegt, wollen nicht hören. So entsteht der Eindruck, als ob wir alle Teil eines Spiels sind, das größer ist als wir selbst. Wir gehen im Finsteren und wir können uns nicht vorstellen, wie dies alles einmal enden wird. Deshalb beten wir weiter.“ (GV) (Fidesdienst, 13/09/2013)


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