AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPULBIK - Erzbischof von Bangui besucht Vertriebene in Bouzoum

Mittwoch, 21 August 2013

Bangui (Fidesdienst) – „Erzbischof Bischof Nzapalainga wollte unter den über 2.400 Vertriebenen, die auf der Flucht vor den Morden der Seleka-Rebellen ihre Dörfer verließen, die Solidarität der Christen zum Ausdruck bringen“, so der Karmelitanerpater Aurelio Gazzera in einem Scheiben an den Fidesdienst, zum Besuch des Vorsitzenden der Bischofskonferenz und Caritaspräsidenten Erzbischof von Bangui Dieudonne Nzapalainga in Bozoum. Der aus Italien stammende Missionar ist seit 1992 in der Zentralafrikanischen Republik tätig.
Zu Beginn seines Besuchs am 17. August traf der Erzbischof Vertreter aus den acht Heimatdörfern der Flüchtlinge: „Dies Vertreter erläuterten die Situation der Vertriebenen und ihre Bedürfnisse. An erster Stelle wünschen sich diese Menschen Frieden und Sicherheit. Außerdem brauchen sie Medikamente, Lebensmittel und Unterkünfte“, so Pater Gazzera.
„Es gab auch eine Begegnung mit einem der noch wenigen in der Stadt gebliebenen Staatsbeamten. Doch dieser hat kaum mehr Einfluss, da sich alles in den Händen der Rebellen befindet, die tun, was sie wollen und sogar die Rechtssprechung verwalten“, so der Missionar weiter. „Schließlich fand auch ein Treffen mit dem diplomatischen Vertreter der Tschad (viele Rebellen kommen aus dem Tschad) und mit den Anführern der Rebellen“. Dabei habe man die Gründe für den Besuch erläutert und Forderungen nach mehr Sicherheit in den Dörfern und Freilassung der Häftlinge zum Ausdruck gebracht.
„Am Nachmittag standen Besuche bei den Vertriebenenfamilien auf dem Programm. Fast alle wurden von Freunden und Verwandten aufgenommen. Eine einzige Familie nahm zum Beispiel 38 Personen auf“. Beim Sonntagsgottesdienst mit dem Erzbischof war die Kirche übervoll. „Der Erzbischof lud die Menschen zum gemeinsamen Gebet ein und ermutigte sie, den Glauben und die Hoffnung nicht aufzugeben“, so der Missionar.
In Begleitung von Pater Gazzera besuchte der Erzbischof verschiedene Dörfer. „In Kemo sind die Einwohner vor Ort geblieben, doch sie haben Angst, nachdem viele misshandelt wurden“, so der Missionar. Dort kam es auch zu einem Treffen mit den Rebellenanführern, die die Gewalt in den Dörfern jedoch kategorisch dementieren.
Nach der Verabschiedung des Bischofs, der seine Reise nach Bossangoa fortsetzte, habe man sich zwar ermutigt, aber auch traurig gefühlt, so der Missionar: „Was wir gesehen haben, war nur ein kleiner Teil der Not und der Bedrängnis, unter der die Menschen im Land seit fünf Monaten leiden“, so Pater Gazzera abschließend. (LM) (Fidesdienst, 21/08/2013)


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