ASIEN/PAKISTAN - Blasphemie: Verfahren gegen Imam im Fall des katholischen Mädchens Rimsha Masih eingestellt

Montag, 19 August 2013

Islamabad (Fidesdienst) – Am Samstag stellte das zuständige Gericht in Islamabad das Verfahren gegen den Imam Khalid Chishti ein, der das katholische und geistliche beeinträchtigte Mädchen Rimhsa Mashi fälschlich der Blasphemie beschuldigt hatte. Der Fall hatte vor einem Jahr in Pakistan großes Aufsehen erregt und war als Beispiel für den Missbrauch des Blasphemieparagraphen angeprangert worden. Nun wurde der Imam freigelassen, nachdem Augenzeugen, die ihn zunächst belastet hatten, ihrer Erklärungen zurückgezogen haben.
In einer Erklärung, die dem Fidesdienst vorliegt, äußert sich der christliche Anwalt Sardar Mushtaq Gill, Direktor der Nichtregierungsorganisation „Legal Evangelical Assistance and Development“ (LEAD) zu dem Vorfall: „Ich bin zutiefst enttäuscht über das Urteil des Gerichts, da die Schuld Chishtis ganz offensichtlich ist“. Die Einstellung des Verfahrens „wird zu weiterer Straffreiheit führen und all diejenigen ermutigen, die den Blasphemieparagraphen weiterhin missbrauchen“. In diesem Zusammenhang fordert der Anwalt von der pakistanischen Regierung die „Abschaffung aller diskriminierenden Gesetze“, einschließlich des Blasphemieparagraphen“.
Wenn es zu Fällen angebliche Blasphemie kommt sind die Angeklagten und ihre Angehörigen – insbesondere, wenn es sich um Mitglieder religiöser Minderheiten handelt – in ständige Lebensgefahr, da es auch zu außergerichtlichen Hinrichtungen kommt. Rimsha lebt derzeit mit ihrer Familie in Kanada, da auch sie um ihr Leben fürchteten. Im Verlauf der Ermittlungen und der Verfahren üben radikalislamische Gruppen oft Druck auf Polizeibeamte und Richter aus. (PA) (Fidesdienst, 19/08/2013)


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